Bitteres Aus für Hermann Neubauer auf den Azoren

SANKT MICHAEL IM LUNGAU, AZOREN. Bis 500 Meter vor dem Ziel der zweiten Sonderprüfung, der 17,08 Kilometer langen „Vila Franca São Brás 1“, war für das Rallye-Duo Hermann Neubauer und Bernhard Ettel in ihrem Ford Fiesta R5 beim ersten Lauf der Rallye-Europameisterschaft auf den Azoren die Welt in bester Ordnung. Nach einem kleinen Fehler in der Qualifying Stage hatten sie die dritte Startposition inne, was allerdings kein großer Nachteil war – wie sie durch die bis dahin guten Zwischenzeiten untermauern konnte.

"Die ERC ist ein anderes Level"

„Wir müssen schauen, dass wir einen guten Schrieb erstellen“, hatte Hermann Neubauer bereits vor der Besichtigung angemerkt, wohlwissend, dass dies bei nur zwei erlaubten Besichtigungsfahrten ein Knackpunkt sein würde. Am Ende wurde dem Lungauer just eine solche Situation zum Verhängnis, wie er nach dreifachem Überschlag und dem daraus resultierenden Ausfall rapportierte: „Es war kein Fahrfehler, wir waren richtig geschmeidig und problemlos unterwegs, weit weg vom absoluten Limit. Aber dann kam da diese leichte Kuppe und ich habe sofort gemerkt: Das geht sich nicht mehr aus! Normalerweise schreibst du dort 'brems' oder 'brems früh', bloß hatten wir das nicht im Schrieb. Ich kann mich an die Stelle beim Besichtigen genau erinnern. Einmal kam uns ein Bauer am Traktor entgegen, einmal steckten wir im Verkehr. Das lenkt ab, man macht einen klitzekleinen Fehler im Schrieb – und der hat dann große Konsequenzen. So ist das leider, die ERC ist ein anderes Level. Allerdings nimmt mich das überhaupt nicht aus der Verantwortung, im Gegenteil. Den Fehler muss ich schlicht und ergreifend auf meine Kappe nehmen.“

"Wir können vom Speed her mit"

Dabei hätte die Rallye für Hermann Neubauer zu diesem Zeitpunkt gerade erst richtig begonnen: „Die erste SP war noch nicht aussagekräftig, weil wir die Reifen bewusst für SP2 und SP3 gewählt hatten. Die zweite Prüfung lief dann bis zum Ausfall absolut perfekt, wie schon gesagt: Schnell und sicher, der Grip war toll, der Rhythmus war super, die Zwischenzeiten sogar sehr gut. Wenigstens weiß ich jetzt, dass wir vom Speed her mit können. Aber Fehler machen ist halt verboten. Mir tut das Ganze vor allem für das Team leid, das so hart gearbeitet hat. Aber jetzt kann ich es nicht mehr ändern, also schauen wir nach vorne und richten es beim nächsten Mal, bei der Rally Islas Canarias“, so Hermann Neubauer abschließend.

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