Frauenpreis
Margareten holte seine Bewohnerinnen wieder vor den Vorhang
Auch heuer feierte der Fünfte das Margaretner Frauenfest im Bezirksamt. In diesem Rahmen wurde wieder der Frauenpreis "Margareta" an ehrenamtlich engagierte Bezirksbewohnerinnen verliehen.
WIEN/MARGARETEN. Passend zum Weltfrauenmonat fand im Fünften wieder ein besonderes Highlight statt: die Verleihung des Frauenpreises "Margareta" im Rahmen des Margaretner Frauenfestes. Unter dem Motto "Heldinnen der Nachbarschaft" wurden Frauen geehrt, die sich durch besondere ehrenamtliche Leistungen im Bezirk hervortaten.
"Warum betone ich meine feministische Haltung immer wieder so vehement?", so Bezirksvorsteherin Silvia Janković (SPÖ) in ihrer Ansprache. "Weil wir uns bewusst sein müssen, dass die Gleichstellung von Frauen noch immer nicht erreicht ist." Solange das der Fall sei, müsse man weiterhin für Frauenrechte kämpfen.
Als Beispiele dafür, wie entfernt die Gesellschaft noch von der Gleichstellung ist, führt die Bezirkschefin etwa den großen Gender Pay Gap und die unbezahlte Kinderbetreuung sowie die Hausarbeit an. "In den letzten Wochen wurden wir leider erneut daran erinnert, dass Österreich noch einen langen Weg im Bereich des Gewaltschutzes vor sich hat", fügte Janković schließlich hinzu. "Die Anzahl der Femizide in nur wenigen Tagen ist alarmierend hoch, und es ist inakzeptabel, dass Österreich hier leider immer noch an der Spitze innerhalb der EU steht."
Die Gewinnerinnen
Die Jury bestand aus Ilona Schachhuber, Teamleiterin der Margaretner Parkbetreuung, Daniela Gottlieb vom Nachbarschaftszentrum Gretl und Nurten Aybar von Wohnpartner.
Maria-Emilia Gergely, Hausbetreuerin im Reumannhof, schaffte es gemeinsam mit Dosda Lechner auf den dritten Platz. Sie erhielten je ein Preisgeld von 250 Euro. Gergely pflanzt Blumen im Hof, setzt sich für Jugendliche und ältere Menschen im Grätzl ein und hat stets ein offenes Ohr für ihre Mitmenschen. Lechner ist beim Kontaktbesuchsdienst und konnte im Vorjahr über 100 Besuche verbuchen.
Den zweiten Platz errang Caroline Auque. Die gelernte Köchin und Jazz-Sängerin ist ehrenamtliche Lehrerin im Sprachen-Café am Einsiedlerplatz für die Formate "Deutsch als Fremdsprache" und "Mama lernt Deutsch". Außerdem hilft sie seit vielen Jahren älteren, sozial schwächeren oder einsamen Nachbarinnen und Nachbarn mit Besuchen, Einkäufen und der Alltagsbewältigung. Von vielen wird sie aufgrund ihres französischen Charmes die "Amélie vom Fünften" genannt. Auque erhielt ein Preisgeld in der Höhe von 500 Euro.
Gemeinschaft im Bezirk
Auf dem ersten Platz landete Gergana Vasileva. Die Margaretnerin hält die Parkanlagen sauber, indem sie Müll einsammelt. Weiters kauft sie Bücher für die "Büchertelefonzellen" im Bezirk und spendet regelmäßig Babysachen an die St. Elisabeth-Stiftung. Sie bekam ein Preisgeld in der Höhe von 1.000 Euro für ihre Leistungen im Bezirk. Weitere Nominierte für die 'Margareta' waren Oyungerel Ganbaatar und Rike Hofmann.
"Es ist wichtig, dass wir füreinander da sind, besonders in einer Gemeinschaft wie Margareten", betonte die Bezirksvorsteherin. Viele Frauen im Bezirk würden dies auf bewundernswerte Weise zeigen – zum Beispiel durch regelmäßige Besuche bei älteren Nachbarn oder indem sie sich um die Haustiere kümmern, wenn jemand in den Urlaub fährt. "Diese selbstlose Unterstützung ist es, die unsere Nachbarschaft so besonders macht", so Janković. "Mit dem Frauenpreis 'Margareta' möchten wir genau diesen Frauen Anerkennung zollen und ihre wertvollen Beiträge zum Zusammenhalt unserer Gemeinschaft würdigen."
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