Barmherzige Schwestern Krankenhaus
Ehrenamtliche Demenzbegleitung wird gesucht
Das Barmherzige Schwestern Krankenhaus in Mariahilf startet das Projekt "Demenzbegleitung im Akutspital". Hierfür werden ehrenamtliche Mitarbeiter gesucht.
MARIAHILF. Für Menschen mit Demenz ist ein Spitalsaufenthalt besonders schwierig. Grund dafür ist der unerwartete Ortswechsel – aus dem bekannten in ein ungewohntes Umfeld. Um Menschen mit Demenz dies zu erleichtern, startete das Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien der Vinzenz Gruppe, das Projekt "Demenzbegleitung im Akutspital". Darin werden Betroffenen ehrenamtliche Mitarbeiter zur Betreuung zur Seite stellt.
Begonnen wurde damit in der Abteilung für Internes. Der große Erfolg, den Ärzte jedoch seither auf Seiten der Patienten aber auch auf deren Angehörigen sehen können ist enorm. Daher werden nun weitere Ehrenamtliche gesucht.
Ehrenamtliche sind Teil des Behandlungsteams
"Bereits mit zwei bis drei Stunden pro Woche helfen," heißt es aus dem Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern. Denn diese ehrenamtlichen Mitarbeiter übernehmen Tätigkeiten, für die das normale Pflegepersonal während ihres Dienst keine Zeit hat. Zum Beispiel lesen sie den Patienten Bücher vor, unterhalten sich mit ihnen über deren Alltag, Familien oder – so weit es die Krankheit zulässt – spielen sie auch Brettspiele mit ihnen. Ehrenamtskoordinatorin Sonja Buchberger erklärt: "Die Patientinnen und Patienten werden ruhiger und sicherer. Sie fragen seltener, wo sie sind und wann sie nach Hause gehen. Und es geht ihnen schneller besser, wenn sie sich gut aufgehoben fühlen."
Das Modell ist so erfolgreich, dass demnächst auf allen Stationen im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien ehrenamtliche Demenzbegleiter zum Einsatz kommen. Aus diesem Grund sucht das Akutspital nach Freiwilligen.
Ausbildung und Vergünstigungen
Das Krankenhaus bietet interessierten Ehrenamtlichen dabei die Möglichkeit zuerst als Praktikant zu schnuppern. Eine Ausbildung oder zumindest das Interesse an einer Ausbildung für Demenzbegleitung ist für die Ehrenamtlichen verpflichtend. Auch sollten die Interessierten körperlich fit sein um den Patienten bei Bedarf zu helfen und kommunikativ sein. Denn: "Menschen mit Demenz brauchen mehr Zuwendung und Zeit um Vertrauen und eine Beziehung zum Behandlungsteam aufzubauen. Das ist der Schlüssel einer erfolgreichen Therapie", so Isabell Koßmann, Pflegedirektorin im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien.
Als sogenannte Goodies um das Ehrenamt ein wenig schmackhafter zu machen, gibt es diverse Vergünstigungen: Zum Beispiel Essen zum Mitarbeiterpreis in der Krankenhaus-Mensa oder der Besuch von Fortbildungen.
Wichtig ist jedoch: Als ehrenamtliche Demenzbegleitung gehört man zum Teil des Behandlungsteams. Man trägt während des Einsatzes Dienstkleidung und ist versichert. Um jedoch einen Unterschied zu Schwestern oder Pflegern zu erkennen, tragen die ehrenamtlichen Mitarbeiter eine Filzrose.
Um sich eine solche "Behandlung" näher anzusehen, hat das Barmherzige Schwestern Krankenhaus auch ein Video gemacht:
Jeder Mensch ist einzigartig
Petra Zimmermann, 37, ist eine von drei ehrenamtlichen Demenzbegleiterinnen, die sich bereits im Barmherzige Schwestern Krankenhaus Wien engagiert. Sie kommt einmal wöchentlich auf die Station, wo sie zuerst beim Behandlungsteam erfährt, für wen sie zuständig ist. Eine besondere Herausforderung ist dabei, dass die meisten Patienten nur kurz auf der Station sind. "Ich versuche herauszufinden, was der einzelne Mensch braucht. Manche möchten Rätsel lösen oder Bücher ansehen. Anderen fehlt Bewegung, dann gehen wir gemeinsam im Garten spazieren. Und Viele möchten einfach reden."
Ehrenamtliche sollten daher rasch auf die Menschen zugehen, um eine Beziehung aufzubauen können. "Man muss die nötige Geduld mitbringen, um sich zum Beispiel, wenn notwendig, alle zehn Minuten neu vorzustellen", so Zimmermann.
Zur Sache:
Eine Bewerbung zur ehrenamtlichen Demenzbegleitung ist unter www.bhswien.at/karriere/ehrenamtliche-demenzbegleitung zu finden.
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