Sozialberatung in Mariahilf
Enikö Nyàguly kennt alle Wege aus der Armut
- Sozialberaterin Enikö Nyàguly vermittelt von Armut betroffene Menschen an die richtigen Stellen und Institutionen weiter.
- Foto: Mathias Kautzky/MeinBezirk
- hochgeladen von Mathias Kautzky
Als Sozialberaterin vom Samariterbund Wien unterstützt Enikö Nyàguly Armutsbetroffene im Behördendschungel. Jeden Mittwoch und Donnerstag berät sie all jene Menschen, die ihre Hilfe dringend benötigen.
WIEN/MARIAHILF. "Die Zahl der Armutsbetroffenen steigt", sagt Enikö Nyàguly, Sozialberaterin vom Samariterbund Wien, in ihrem Büro gleich rechts neben dem Amtshaus. An jedem Mittwochvormittag und Donnerstagnachmittag bietet sie in der Amerlingstraße 11 umfangreiche Sozialberatung an. "Jedes Problem kann ich auch nicht lösen, aber ich kenne alle Ämter und Hilfsinstitutionen und kann so die Menschen an die richtigen Stellen weitervermitteln", erklärt die ausgebildete Sozialarbeiterin, die neben Deutsch und Englisch auch Ungarisch und Rumänisch spricht.
Weil Armut und Geldprobleme meist stark mit Scham behaftet seien, bemühe sie sich, das Beratungsangebot des Samariterbundes Wien möglichst niederschwellig und unkompliziert zu gestalten. Das Themenspektrum ist dabei sehr breit: "Natürlich geht es in den meisten Fällen um Finanzielles, sehr oft dreht es sich dabei um das Wohnen", sagt Nyàguly. "Immer, wenn die Jahresabrechnungen von Strom und Gas kommen, gibt es einen großen Ansturm."
Gemeinsam durch Behördendschungel
Weil insbesondere Menschen mit Migrationshintergrund ihre Rechnungen, Vorschreibungen oder Antragsformulare oft schlicht nicht verstehen, wird Nyàguly in solchen Fällen auch als "Dolmetscherin" in Sachen Amtsdeutsch tätig. "Die Menschen sind immer sehr dankbar, wenn wir gemeinsam einen Weg durch den Behördendschungel finden."
- Die Sozialberatung des Samariterbundes Wien findet im Mariahilfer Amtshaus statt: Der Eingang liegt rechts vom Haupteingang, direkt an der Ecke.
- Foto: Pia Rotter/MeinBezirk
- hochgeladen von Pia Rotter
Nach einigen Jahren in der Flüchtlingsbetreuung hat sie 2021 beim Samariterbund Wien zu arbeiten begonnen, konkret in der Sozialberatung direkt in den Sozialmärkten. "Daher kenne ich auch alle Adressen, wo man günstiger einkaufen kann, aber auch etwa den 'Samariter Suppentopf', bei dem warme Speisen kostenlos an armutsbetroffene Menschen verteilt werden."
Beratung ganz unkompliziert
Braucht man einen Termin, um von Nyàguly beraten zu werden? "Die meisten Leute kommen direkt zu mir ins Büro, oder sie rufen an. Wenn es sehr dringend ist, kann ich oft sofort helfen – ansonsten machen wir meist einen Termin aus, weil der Andrang ja groß ist." Durchschnittlich komme sie so auf rund zehn Termine pro Tag. Nyàguly beschreibt ihre Tätigkeit als sehr erfüllend: "Weil es meist schnell positive Rückmeldungen gibt, ist meine Arbeit auch für mich sehr schön. Besonders nach komplizierten Behördenwegen bedanken sich viele und sagen: '"Es ist so wertvoll, dass sie das mit mir erledigt haben, alleine hätte ich das nie geschafft!'"
Erinnert sie sich an besondere Erlebnisse? "Zuletzt kam ein älterer Herr im Rollstuhl zu mir: Er hat einen hohen Grad an Behinderung und wohnte bis vor Kurzem in einer WG." Gemeinsam hätten sie dann bei Wiener Wohnen einen Antrag auf eine Gemeindewohnung gestellt. "Als dann das Wohnticket gekommen ist, hat sich der Herr wirklich sehr gefreut – seine Augen haben richtig zu leuchten begonnen!"
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