Haus des Meeres
Hinter den Kulissen der Meeresschildkröte
Wolfgang Huber ist Puppis offizieller Streichler. Doch was er sonst noch zu tun hat, erzählt er der bz im Gespräch.
MARIAHILF. Ganz so einfach ist die Jobbeschreibung von Wolfgang Huber dann doch wieder nicht. Denn neben seiner Tätigkeit als hochoffizieller "Streichler" der 44-jährigen Wasserschildkröte Puppi, ist sein Aufgabengebiet im Haus des Meeres äußerst umfangreich. So gehört zum Beispiel auch die Überwachung der Quarantänestation, die Becken- und Fischbetreuung sowie die Instandhaltung der Aquarien dazu.
Geplant war diese Sesshaftigkeit jedoch eigentlich nicht. Denn der studierte Zoologe hat die Welt bereist. Er schrieb zum Beispiel seine Abschlussarbeit zum Thema Haie in den USA, absolvierte nach seiner Ausbildung einen Tauchkurs in Kroatien, lebte ein halbes Jahr in Afrika und landete schließlich doch in einem der kleinsten Bezirke Wiens.
Besondere Bindung zu Puppi
Heute arbeitet er seit elf Jahren in Mariahilf und kümmert sich mitunter um die Hauptattraktion des Haus des Meeres – die von allen geliebte Puppi. Und er liebt diese Tätigkeit fast so sehr, wie es die gepanzerte Schönheit liebt, von ihm gestreichelt zu werden. Kein anderer Biologe, Zoologe oder Taucher hat so eine Bindung zu ihr wie er. "Puppi ist eine Persönlichkeit. Sie lässt es dich merken, wenn sie etwas stört oder du sie nicht ausreichend beachtest. Andere wurden zum Beispiel schon von ihr gezwickt. Das hat sie bei mir noch nie gemacht", erzählt Wolfgang Huber aus dem Nähkästchen. Als Erfolgsrezept gibt er seine Ausgeglichenheit und innere Ruhe an. "Ich bin davon überzeugt, dass sie sich sehr stark von unseren Emotionen führen lässt. Eine empathische Schildkröte könnte man sagen." Damit könnte er durchaus recht haben. Denn nur von ihm lässt sich die Dame an ihren empfindlichsten Stellen, wie zum Beispiel am Nacken und den Achseln, berühren und verzeiht liebevolle Neckereien mit den Saugnäpfen, die eigentlich zur Scheibenreinigung gedacht sind.
Traum von der Ewigkeit
Puppi ist mittlerweile seit ihrem sechsten Lebensjahr im Haus des Meeres. Durch ihre durchaus einzigartige Persönlichkeit hat sie sich einen fixen Platz in den Herzen der Mariahilfer erschwommen. "Diese Schildkröte macht so viele Menschen unglaublich glücklich. Viele haben nur wegen ihr eine Jahreskarte. Besonders bei den Kindern ist sie Kult. Ein Haus des Meeres ohne Puppi ist unvorstellbar geworden. Daher wünsche ich ihr ein wundervolles und noch langes Leben", so Wolfgang Huber.
Wer nun Wolfgang Huber live in Aktion erleben möchte, der kann dies jeden Donnerstag ab 18 Uhr im Rahmen des Haifisch-Tauchens, im dritten Stock des Haus des Meeres, miterleben.
Du möchtest selbst beitragen?
Melde dich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.