Mutter und Tochter getötet
Mutmaßlicher Doppelmörder aus Wien gefasst
Der 49-Jährige wurde in einem Asylwerber-Heim in Westfrankreich identifiziert und festgenommen. 39 Tage lang suchte das Bundeskriminalamt akribisch nach dem Tatverdächtigen. Er soll in Wien eine 32-Jährige und ihre 15-jährige Tochter getötet haben.
WIEN/BREST/FRANKREICH. Zwei Kinder im Alter von sieben und neun Jahren gingen am 4. August allein zu einer Ärztin. Diese versuchte, die Mutter zu kontaktieren, was ihr jedoch nicht gelang. Sie alarmierte die Polizei, die dann in einer Wohnung in der Mollardgasse in Mariahilf zwei Frauenleichen fand. Die 32-jährige Mutter und ihre 15-jährige Tochter waren damals der 22. bzw. 23. mutmaßliche Femizid – die BezirksZeitung berichtete (siehe mehr unten). Nach dem Täter wurde wochenlang gesucht – bis heute.
Wie das Bundeskriminalamt (BK) am Mittwoch, 14. September, mitgeteilt hat, wurde der tatverdächtige 49-Jährige im französischen Brest gefunden. Er war dringend verdächtigt, weil es sich um den Ex-Partner der toten 32-Jährigen handelt. Am Dienstag konnte die österreichische Polizei mithilfe der Kollegen aus Frankreich den Mann festnehmen. Außerdem waren bei dem internationalen Ermittlungserfolg auch das Landeskriminalamt Wien, die ermittlungsführende Staatsanwaltschaft Wien, Verbindungsbeamte des Innenministeriums im Vereinigten Königreich sowie verschiedene französische Justizbehörden beteiligt.
Seit Ende August in Brest
Nach dem Mordalarm erließt die Staatsanwaltschaft Wien Anfang August einen weltweiten Haftbefehl gegen den 49-Jährigen. Die Fluchtroute des Beschuldigten konnte vom Bundeskriminalamt nachvollzogen werden, denn er war kurz nach der Tat mit dem Zug nach Frankreich geflüchtet. Die sogenannten Lokalisierungsmaßnahmen konzentrierten sich zuerst auf den Raum Paris und seit Ende August auf Brest im Westen des Landes, wo er am Dienstag bei der Ausspeisung in einem Asylwerber-Heim identifiziert und festgenommen werden konnte.
Was passierte an jenem Donnerstag am 4. August? Die minderjährigen Söhne der 32-Jährigen wurden von der Polizei nach Hause gebracht. Dort fanden die Beamten zuerst eine offenstehende Wohnungstür vor und sie betraten die Wohnung im sechsten Bezirk. Die Tür zum Schlafzimmer ließ nicht zuerst nicht öffnen. Mit einem Schlüssel konnten die Einsatzkräfte Zugang zum Zimmer verschaffen und fanden dort die beiden leblosen Frauen, jeweils auf dem Bauch liegend. Vor der Tat wurde der 49-Jährige zuletzt am Abend des 3. August gesehen.
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