Mariahilf
Das Raimund Theater erhält einen Marta-Eggerth-Platz
Bis heute ist der Vorplatz des Raimund Theaters in der Wallgasse 18–20 namenlos geblieben. Das könnte sich bald ändern. Denn die Bezirksvertretung Mariahilf beschloss, dass dieser an die Schauspielerin Marta Eggerth erinnern soll.
WIEN/MARIAHILF. Marta Eggerth (1912–2013) war eine österreichisch-ungarisch-amerikanische Operettensängerin und Filmschauspielerin. 1938, nachdem Österreich Teil des nationalsozialistischen Deutschlands wurde, emigrierte sie mit ihrem Ehemann Jan Kiepura nach New York.
1952 kehrte sie wieder nach Wien zurück, wo sie ihre Schauspielkarriere erfolgreich fortsetzte. Auch im Raimund Theater legte sie viele Auftritte hin. Dafür wurde sie 2001 mit dem Goldenen Rathausmann der Stadt Wien und 2002 mit dem Großen Silbernen Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich ausgezeichnet.
Wieder sichtbar machen
Zehn Jahre nach ihrem Tod in den USA beschloss das Mariahilfer Bezirksparlament den Platz vor dem Raimund Theater nach ihr umzubenennen. Die Idee zum Marta-Eggerth-Platzes entstand auf Anregung des Jüdischen Museums Wien und wurde von der SPÖ, den Grünen und den Neos im jüngsten Bezirksparlament eingebracht, wo der Antrag mehrheitlich beschlossen wurde.
Sobald der Unterausschuss für Verkehrsflächenbenennung des Gemeinderates die Namensgebung freigibt, wird der Platz offiziell benannt. Bezirksvorsteher Markus Rumelhart (SPÖ) freut sich über den Beschluss: „In Mariahilf ist es uns wichtig, vom nationalsozialistischen Regime vertriebene Personen in der Öffentlichkeit wieder sichtbar zu machen. Mit dieser Benennung schaffen wir einer bedeutenden Künstlerin, die die österreichische Kulturszene geprägt hat, ein Denkmal vor der Spielstätte, in der sie einen ihrer größten Erfolge feierte.“
Brauer versus Eggerth
Eigentlich sollte der Vorplatz nach dem Künstler Arik Brauer benannt werden. Bereits 2021 wurde von SPÖ und ÖVP ein Antrag zur Benennung des Vorplatzes des Raimund Theaters in "Arik-Brauer-Platz" eingereicht. Zur gleichen Zeit stellte aber auch die Bezirksvorstehung Ottakring einen Antrag, den Park am Ludo-Hartmann-Platz nach dem Künstler zu benennen, erläutert Ottakrings Bezirksvorsteherin Stefanie Lamp (SPÖ).
Streit brach durch die Überschneidung jedoch nicht aus. "Das Geburtshaus von Arik Brauer steht in Ottakring und Mariahilf versucht generell, öffentlichen Plätze und Straßen nach Frauen, die Großes geleistet haben, zu benennen. Also suchte Mariahilf eine neue Namensgeberin und fand diese mit Marta Eggerth", heißt es dazu von der Bezirksvorstehung Mariahilf.
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