Mein Weg am Alpe-Adria-Trail
#1: Vom Träumen, Hirntschechern und Mutigsein...
Zuerst einmal möchte ich mich kurz vorstellen: mein Name ist Sabrina "Bini" Radowan. Ich komme aus Rohrbach bei Mattersburg, lebe dort mit meinem Mann Bertl und meiner Hündin Nala (#naladereinohrhund). Ich liebe das Reisen, die Natur, Tiere — besonders Hunde, Affen und Pinguine (die sind immer so gut drauf 🐧) — die Berge, die Seen und das Meer und ich bewege mich furchtbar gerne outdoor. Partys und Freundetreffen mag ich auch, aber das gehört jetzt hier nicht her! 😉 Ich arbeite seit fast 22 Jahren für die RegionalMedien Burgenland/BezirksBlätter Burgenland als Marketingleiterin und das durchgehend, ohne Auszeit, Karenz oder Sonstiges... und heuer gönne ich mir endlich die langersehnte Auszeit. Ich werde, dank meines supernetten Chefs (hiermit nochmals ein ganz offizielles DANKESCHÖN an Walter Art, meinen Geschäftsführer) und meiner Kolleginnen, Julia und Meli, die mich vertreten werden (DANKE - ihr seid die BESTEN!) von Juni bis September nicht arbeiten und mir ganz viel Freizeit gönnen. Vom 15. Juni bis 23. Juli werde ich mir einen Traum erfüllen und den ALPE ADRIA TRAIL gehen!
Warum bloß nur?
Die Frage "Warum machst du das?" oder "Wie kommt man nur auf so eine Idee?" hab ich in den letzten Monaten mehr als einmal gehört. Verständlich, denn warum geht jemand freiwillig 650 Kilometer und über 22.000 Höhenmeter in 37 Tagen? Warum dieser Drang zum Weitwandern? Warum der Ausstieg aus der geliebten Komfortzone?
Vor einigen Jahren hab ich eine Dokumentation vom ALPE ADRIA TRAIL gesehen. Ausdrücke wie "Vom Gletscher ans Meer" oder "Wandern im Garten Eden" haben mich sofort gepackt. Und seit damals träume ich davon, diesen Trail mal zu gehen und ich hab ihn gleich mal auf die "Bucket-Liste" gegeben. Der Wunsch, diesen Weitwanderweg ehestmöglich zu gehen, wurde immer größer.
Meinen Mann, der seit vielen Jahren Ultraläufer ist, bewundere ich sehr für seinen Ehrgeiz, sein Durchhaltevermögen und seine unglaubliche Vorfreude auf jeden einzelnen Lauf. Ich liebe dieses Lachen, diesen Ausdruck von Freude, Lebenslust und Stolz, der nach jedem Zieleinlauf sein Gesicht ziert. Vielleicht will ich dieses Gefühl auch einmal haben - an meine Grenzen gehen - oder einfach einmal mutig sein!
Und ja, es hat vielleicht auch was mit dem Alter zu tun. Nein, keine Midlife-Crises! 🙄😅 Aber ich werde im August 42 Jahre alt und ich denke, es ist an der Zeit, meine "To Do-Liste" mal ordentlich zu kürzen und die Dinge auch tatsächlich zu tun. Wann, wenn nicht jetzt? Außerdem will ich ja nicht mein Leben lang nur träumen, sondern mir auch mal meine Träume erfüllen.
Ich laufe jedenfalls vor nichts davon, ich habe eher das Gefühl, ich laufe auf etwas Großartiges und Unbeschreibliches zu. 🤗
Außerdem will ich einfach mal mutig sein... und was können... nämlich weitwandern... alleine... ganz auf mich gestellt!
Bist du auf der Suche?
Viele fragen mich, ob ich "auf der Suche" bin... der Suche nach dem Sinn des Lebens... oder was auch immer. Ich denke nicht. Ich habe mich bereits gefunden. 😉 Ok, manchmal bin ich auf der Suche nach mehr Gelassenheit und vorallem auf der Suche nach mehr (innerer) Freiheit. Man geiselt sich ja oft selbst... mit Stress und Druck oder einfach nur mit seinen unnötigen, furchtbaren Gedanken. Vielleicht will ich das loswerden, dieses viele Nachdenken und die daraus resultierenden, unvermeidbaren Sorgen.
Ein Beispiel: Meine Schwester und ihre Familie fliegen auf Urlaub. Ich kann nicht schlafen, weil ich dran denke, was alles passieren könnte. Das Flugzeug könnte abstürzen, meine kleine Nichte könnte vor Übermut im Meer ertrinken oder jemand entführt gleich beide meiner Nichten... 😱
Unnötige schlechte Gedanken, unnötige Sorgen, die ich vermehrt seit dem Tod meines Vaters habe. Vom Tag seiner Krebsdiagnose bis zu seinem Tod vergingen rund 8 Monate, in denen ich mir 24 Stunden, 7 Tage die Woche Sorgen gemacht habe. Man kann nicht schlafen und träumt schlecht und ist nur am Hirnwixen (oder Hirntschechern). Kennt ihr das? Ich will das loswerden. Mir weniger Sorgen machen, mehr Mut und noch mehr Freude am Leben haben... gelassener sein und das Leben noch mehr genießen, wie es sich auch mein Papa gewünscht hätte...
Und ich weiß, was ich will und wohin ich will, nämlich vom Fuße des Großglockners — der Kaiser-Franz-Josefs-Höhe — bis nach Muggia, in 39 Tagen (37 Etappen, 2 Pausetage) und wenn geht ohne Verletzungen oder unschöner Begegnungen.
Hast du keine Angst?
Doooooch. Nennen wir es mal Respekt. Ich werde den Großteil des Trails alleine gehen. Mein Mann Bertl wird mich einmal ein verlängertes Wochenende und einmal eine ganze Woche begleiten, den Rest gehe ich alleine. Und jetzt mal abgesehen davon, dass ich sowas noch nie gemacht habe, musste ich mich bei unseren bisherigen Wanderungen auch nicht um Wegmarkierungen und Orientierungshilfen kümmern, denn darum hat sich immer Bertl gekümmert. Und ich bin jetzt nicht gerade ein Orientierungsprofi. Naja, es gibt ja Apps, das wird schon passen. 😬
Größere Angst hab ich von verschiedenen Weggefährten, die ich eigentlich nicht als Weggefährten haben will. Ich bin ein riesengroßer Tierfreund, aber mit Bären, Wölfen und Wildschweinen will ich nichts zu tun haben und jedem dieser Viecherl könnte ich begegnen. Und zack - da ist es wieder: das Hirntschechern. Aber diese Gedanken schieb ich jetzt mal ganz weit weg...
Ich wünsche mir auf alle Fälle, dass dieser Trip Spuren bei mir hinterlässt... und ich meine damit nicht die geschundenen und mit Blasen übersäten Füße! 🤣 😜
HIER geht's zur Übersichtsseite
***
Wem das zu weit ist, zu viele Höhenmeter oder zu wetterunsicher, der kommt ins sonnenreiche Burgenland - mit 300 Sonnentagen und einem vielfältigen Angebot an Ausflugszielen bietet das Burgenland Erlebnisse für die gesamte Familie.
Ob Radfahren, Wandern, Nordic Walken oder Laufen - das Burgenland bietet Bewegungshungrigen eine Fülle von Möglichkeiten.
2 Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.