39 Kriegergräber in Mattersburg entdeckt
Der zur awarischen Siedlung gehörende Friedhof im Ried Stückl wurde archäologisch untersucht.
MATTERSBURG. Auf engstem Raum (etwa 300 m²) konnten bislang 39 Gräber lokalisiert werden, darunter überraschend viele Waffengräber. Bei den zahlreichen Bestattungen awarischer Bogenschützen und Schwertkämpfer fanden sich die entsprechenden Waffen: ansonsten äußerst seltene Hieb- und Stichschwerter, Kampfmesser- und beile, Pfeilspitzen unterschiedlicher Typen, aber auch aus Bein geschnitzte, mit Raubvogeldarstellungen verzierte und teilweise rot bemalte Bogenverstärkungen und Köcherbestandteile. Teilweise wurden diesen Kriegern auch ihre Waffengürtel mit vergoldeten, verzierten Beschlägen und Riemenzungen mitgegeben.,
„Die Frauen und Mädchen wurden mit Schmuck, Perlenketten, Ohr- und Fingerringen aus Silber und Bronze beigesetzt. Erwachsene und Kinder erhielten Gefäße und Speisebeigaben, sowie dem Totengott geopferte Hühner“, erklärt Dr. Taala, die mit ihrem Team seit sieben Jahren im Bereich Mattersburg und Sigleß gräbt.
Der Friedhof stammt nach bisherigen Erkenntnissen aus der 2. Hälfte des 8. und beginnenden 9. Jahrhundert n. Chr., d. h. aus der Zeit der Erstnennung von Mattersburg. Aufgrund unterschiedlicher Bestattungsriten und Grabtypen dürften in der zugehörigen großen Siedlung verschiedene Bevölkerungsgruppen nebeneinander gelebt haben.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.