"Eigentum"
Antauer Künstler reagiert mit Werk auf neues Pfandsystem

- Mit dem Kunstwerk möchte Thomas Sailer einen künstlerischen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs beitragen.
- Foto: Thomas Sailer
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Ab dem 1. Jänner 2025 gilt in Österreich das neue Pfandsystem für Einweg-PET-Flaschen und Aludosen. Eine Neuerung, die zur Ressourcenschonung beitragen möchte, aber auch einen Mehraufwand mit sich bringt. Der Antauer Künstler Thomas Sailer widmete aus diesem Anlass sein neues Werk "Eigentum" diesem Thema. Mit dem Kunstwerk möchte er einen künstlerischen Beitrag zum gesellschaftlichen Diskurs leisten.
ANTAU. Der Künstler Thomas Sailer sieht ein Problem darin, dass die Einweggebinde grundsätzlich Eigentum der Konsumierenden sind. "Du bezahlst die Produktion der Verpackung, also sind sie dein Eigentum. Aber jetzt, wenn du zum Beispiel unterwegs etwas zu trinken kaufst und die Flasche oder Dose im nächsten öffentlichen Mistkübel entsorgst, bezahlst du gleich nochmal dafür", so Thomas Sailer.

- Ab dem nächsten Jahr wird ein Pfand von 25 Cent pro Verpackung für alle geschlossenen PET-Flaschen und Metalldosen mit einem Fassungsvermögen von 0,1 bis 3 Litern eingeführt.
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Reflexion über den Eigentumsbegriff
Während das Werk beim Pfandsystem ansetzt und dazu prominent eine Aludose und eine PET-Flasche inszeniert, hat es in Wahrheit einen "sehr viel größeren Hintergrund" laut Sailer. Es würde viel mehr darum gehen, am Beispiel dieses Pfandsystems, generell über den Eigentumsbegriff in der Gesellschaft zu reflektieren. "Das Werk lädt dazu ein, zu hinterfragen, ob unser Verständnis von Eigentum sukzessive aufweicht, also die Bereitschaft steigt, Einschränkungen und Enteignungsmaßnahmen zu akzeptieren", so der Künstler.
Zunahme von Regulierung und Bürokratie
"Außerdem thematisiere ich damit die Zunahme von Regulierung und Bürokratie, die eventuell das Recht am persönlichen Eigentum beeinträchtigen, und natürlich die Tendenz zu Abo- und Mietmodellen ohne Kaufalternativen, die ebenfalls weg von Privatbesitz und hin zur Abhängigkeit führt." Ressourcenschonung und Recycling halte Sailer grundsätzlich für etwas sehr Gutes. "Kreislaufwirtschaft darf aber erst an dem Punkt beginnen, an dem wir unser Eigentum freiwillig entsorgen, auch, wenn es für Behörden und Wirtschaft anders vielleicht praktischer wäre."

- "Kreislaufwirtschaft darf aber erst an dem Punkt beginnen, an dem wir unser Eigentum freiwillig entsorgen, auch, wenn es für Behörden und Wirtschaft anders vielleicht praktischer wäre."
- Foto: Thomas Sailer
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Auf Nachfrage von MeinBezirk erläutert Thomas Sailer: "Bis dato konnten wir eine Plastikflasche einfach aufschneiden, wenn wir sie beispielsweise als Trichter fürs Nachfüllen verwenden wollten. Wenn wir das in Zukunft machen, verlieren wir den Pfandeinsatz von 25 Cent, den wir beim Kauf bezahlt haben. Uns wird in gewisser Weise vorgeschrieben, was wir mit den PET-Flaschen und Getränkedosen zu machen haben."
Auf YouTube präsentiert der Antauer Künstler sein Werk "Eigentum" und gibt interessante Einblicke in seine Gedanken zum Thema.
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