Begräbnis in Mattersburg
Herzzerreißende Abschiedsrede für den fünfjährigen Martin

Der fünfjährige Martin - auf dem Weg zu seiner letzten Ruhestätte im Mattersburger Friedhof. | Foto: Heigl
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Ein Schatten voller Trauer, Schmerz und Tränen lag über der Aufbahrungshalle Mattersburg - als um 15 Uhr die Glocken zur Engelsmesse erklangen. In der die Mama des Buben eine herzzerreißende Rede hielt. Für ihren 5-jährigen Martin, der - wie berichtet - bei einem Kindergartenausflug ertrunken ist. Hunderte Freunde, Bekannte und Ortsbewohner spendeten der leidgeprüften Familie Trost. Begleiteten den Buben zu seiner letzten Ruhestätte.

MATTERSBURG. Ein kleiner, weißer Sarg. Mit bunten Handabdrücken. Bedeckt mit farbenprächtigen Blumen. Umrahmt von Gestecken, flammenden Kerzen und einem weißen Kranz. Mittig ein Wandbild mit einem Portrait von Martin. Drapiert mit einem Regenbogen. Emotionaler Ausnahmezustand in der Aufbahrungshalle Mattersburg. Restlos gefüllt mit Trauergästen, unter ihnen Landesrätin Winkler. Aus Platznot folgten zahlreiche Personen auf dem Platz davor, über Außenlautsprecher, der „Engelsmesse“.

"Mein kleiner Prinz"

Nach dem Läuten der Glocken und einer Einleitung des Pfarrers trat die Mama des 5-jährigen Martin zum Mikrophon. Sie begann ihre Rede mit „Mein kleiner Prinz“. Sprach mit tränenerstickter Stimme über die gemeinsame Zeit mit ihrem Kind, für die sie sich aus tiefstem Herzen dankbar zeigte. Ebenso auch dafür, dass sie von ihrem Sohn gelernt hat, was bedingungslose Liebe bedeutet!

In der Aufbahrungshalle stand der kleine, weiße Sarg mit bunten Handabdrücken. | Foto: Heigl
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Botschaft der tapferen Mama

Doch die tapfere Mutter nahm nicht nur Abschied von Martin - ihrem lebensfrohen Buben mit diagnostiziertem Autismus. Sie verkündete auch eine Botschaft. Indem sie erklärte, ihren Kampf zur Akzeptanz von Autismus fortzusetzen. Dazu schrieb sie bereits vor Tagen im Internet: „So wie du im Leben mit deinen Armen geflattert hast, flattere jetzt mit deinen wunderschönen Engelsflügeln. Nur dass dich im Himmel niemand mehr dafür anstarren wird!“

Eine Menschenschlange folgte Martins Sarg. | Foto: Heigl
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Grenzenlose Trauer im Saal

Schließlich sagte Martins Mama mit zunehmend versagender Stimme: „Ich vermisse dein Lachen. Deine Umarmungen. Deine Küsse. Deine Wärme. Egal wo ich bin, überall sehe ich dich. Flieg mein kleiner Prinz. Zieh sie alle in deinen Bann, so wie du es hier auf Erden getan hast!“ Während dieser tief berührenden Worte blieb unter den Anwesenden kein Auge trocken. Der Schmerz, der in dieser Rede mitschwang, war für alle spürbar. Grenzenlose Trauer erfüllte den Saal.

Tiefe Trauer am Grab des fünfjährigen Buben. | Foto: Heigl
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Weißer Kindersarg mit bunten Handabdrücken

Gegen 15.40 Uhr wurde der weiße Kindersarg mit den bunten Handabdrücken über einen langen Weg des neuen Stadtfriedhofes gerollt. Gefolgt von einer unendlich wirkenden Menschenschlange. Die sich dann um die letzte Ruhestätte gruppierte und der Rede des Pfarrers beiwohnte. Ehe Martin in sein Grab abgelassen worden ist. Stunden später veröffentlichten die Eltern ein Video auf Facebook. Unter dem Text: „Letzter Gruß an dich mein Engel. Wir lieben dich!“ sieht man zahlreiche bunte Luftballons in den blauen Himmel hochsteigen.

Lokalaugenschein nach tödlichem Kindergartenausflug
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