Pilotschule
KI-gestützter Unterricht an der Mittelschule Neudörfl
Für das österreichweite Pilotprojekt für Künstliche Intelligenz (KI) wurden im ganzen Land 100 Schulen ausgewählt. In den nächsten zwei Schuljahren wird in diesen Schulen der Schwerpunkt KI gesetzt. Auch aus dem Bezirk Mattersburg hat sich eine Schule für das Pilotprojekt beworben.
NEUDÖRFL. Eine Gruppe von Expertinnen und Experten aus dem Schulnetzwerk "eEducation Austria" wählte österreichweit 100 Pilotschulen aus, die in den nächsten zwei Schuljahren KI-Lernsoftware erhalten, die individuelle Lernbedürfnisse und -stile berücksichtigen. Damit sollen aber nicht nur die Lernprozesse wirksam unterstützt werden, auch Lehrkräfte profitieren davon. Die Mittelschule Neudörfl ist eine der 100 Schulen, die ausgewählt wurden Künstliche Intelligenz (KI) vermehrt im Unterricht einzusetzen.
Risiken und Chancen von KI aufzeigen
"KI ermöglicht Produktivitätssteigerungen, kann die Lebensqualität erhöhen und sogar bei der Bewältigung globaler Herausforderungen helfen. Gleichzeitig führt die zunehmende Verbreitung von KI zu Bedenken in Bezug auf menschliche Entscheidungsfreiheit, Datenschutz und Sicherheit. Schule muss dieses Thema daher umfassend behandeln, um alle Schülerinnen und Schüler auf ein selbstbestimmtes und verantwortungsvolles Leben in einer durch die KI beeinflussten Welt vorzubereiten", heißt es seitens des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung. Mit dem Einsatz von KI an den Pilotschulen sollen die Gefahren und Herausforderungen erkannt und Potenziale sowie Chancen freigelegt werden.
Eine intelligente Lernunterstützung
In der Mittelschule Neudörfl läuft das Projekt seit März 2024 langsam an, so richtig los geht es dann erst im September. Doch schon jetzt sind die Schülerinnen und Schülern begeistert von den Möglichkeiten, die die KI-Tools mit sich bringen, verrät Schulleiterin Karin Sinawehl. In der Mittelschule wird die Künstliche Intelligenz vor allem als Vorbereitung auf schulische Aufgaben verwendet. Ein Beispiel: Im Englischunterricht sollen die Kinder einen Shopping-Dialog auf Englisch verfassen. Mit KI-Tools können sie sich Vokabellisten und den benötigten Wortschatz erstellen lassen, mit diesen Informationen soll dann der Dialog geschrieben werden. Aber auch Mindmaps für ein besseres Verständnis können generiert werden.
Auch Lehrkräfte profitieren
Die Künstliche Intelligenz ist somit vielmehr eine Lernunterstützung und kann auch in den eigenen vier Wänden als solche verwendet werden. "Schülerinnen und Schüler können sich für die Vorbereitung auf einen Test beispielsweise auch Fragen erstellen lassen um das Gelernte auch festigen zu können", erklärt ein Lehrer der Mittelschule, und weiter: "Aber auch Lehrkräfte profitieren von den KI-Tools, so können sie sich Sportpläne erstellen lassen um mehr Abwechslung in den Unterricht zu bringen oder diesen aufregender zu gestalten. In der Mittelschule Neudörfl werden solche KI-Tools in den 3. und 4. Klassen angewendet."
KI noch für Fehler anfällig
Die Künstliche Intelligenz steckt noch in ihren Kinderschuhen und ist anfällig für Fehler, weshalb es notwendig ist die Ergebnisse auf ihre Richtigkeit zu prüfen. "Wir lassen ChatGPT beispielsweise nicht als einzige Informationsquelle zu, die Kinder müssen die Infos noch mit einer zweiten Quelle belegen, auch auf das Zitieren legen wir großen Wert."
Gütesiegel für die KI-Pilotschule
Im Rahmen des Pilotprojektes "Künstliche Intelligenz - Chance für Österreichs Schulen" erhielt die Schule am 15. März Besuch von Bildungsminister Martin Polschek und der stellvertretenden Bildungsdirektorin Sandra Steiner. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Dieter Posch und durch die Direktorin Karin Sinawehl, erfolgte eine kurze Einführung in die mögliche Umsetzung an der Schule durch den KI-Beauftragten Robin Strasser. Im Computerraum zeigte die 4c verschiedene Einsatzmöglichkeiten KI-basierten Lernen unter Leitung der iPad-Beauftragten Claudia Stachel. Anschließend wurde das Gütesiegel für KI-Pilotschulen feierlich übergeben.
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