Nach dem Festessen
Koch zeigt, wie aus Resten geniale neue Gerichte entstehen

Nach den Feiertagen bleiben oft viele Weihnachtsreste im Kühlschrank - von Gansl bis zu Keksen. Wie man Weihnachtsessen kreativ verwertet und Lebensmittelverschwendung vermeidet, zeigt Koch Sascha J. Bierbaum vom Sonnenhof Schattendorf. Mit einfachen Restl-Rezepten entstehen in wenigen Minuten neue, köstliche Gerichte.

SCHATTENDORF. Nach den Weihnachtsfeiertagen sind die Kühlschränke oft besser befüllt als davor. Ein Stück vom Gansl, zu viel Knödelteig, angebrochene Soßen und Kekse in allen Variationen. Die Weihnachtszeit steht nicht nur für Genuss und Tradition, sondern auch für Überfluss und leider oft auch Lebensmittelverschwendung. MeinBezirk war bei Sascha J. Bierbaum im Sonnenhof Schattendorf zu Gast, um genau diese Reste mit ihm zu verwerten und ganz neue Gerichte aus ihnen zu zaubern. Denn Restl schmecken doch gleich viel besser, wenn man sie nicht einfach nur wieder aufwärmt.

Ist das Lebensmittel noch gut?
    Um zu erkennen, ob Lebensmittel noch gut sind, verlasse dich auf deine Sinne: Schau nach Schimmel, Verfärbungen oder schleimigen Stellen. Riech nach muffigen, ranzigen oder fauligen Gerüchen und probiere eine kleine Menge - schmeckt es muffig, sauer oder untypische, besser entsorgen. Bei Trockenprodukten, Joghurt oder Hartkäse sind die Sinne oft zuverlässiger als das Mindesthaltbarkeitsdatum (MHD). Bei leicht verderblichen Lebensmitteln wie Hackfleisch gilt das strikte „zu verbrauchen bis“-Datum.

    Prüfe mit deinen Sinnen:

    Sehen
    • Schimmel: Bei weichen Lebensmitteln oder Brot sofort entsorgen, da Schimmelfäden tief ins Innere reichen. Bei Hartkäse kann man kleine Schimmelstellen wegschneiden.
    • Verfärbungen: Faule, schmierige oder untypisch graue Stellen sind ein Warnsignal.
    • Gasbildung: Aufgeblähte Verpackungen (zum Beispiel bei Konserven) deuten auf Verderb hin.

    Riechen
    • Unangenehme Gerüche: Muffig, ranzig, faulig stechend oder gärig sind deutliche Zeichen
    • Frische Produkte: Milch sollte säuerlich, Fisch fischig-frisch, bei unerwarteten starkem oder abweichendem Geruch vorsichtig sein.

    Schmecken (vorsichtig probieren)
    • Veränderter Geschmack: Sauer, bitter, muffig oder schal/li>
    • Konsistenz: Schleimig, zu weich oder zu hart.

    Besondere Lebensmittel

    • Eier: Der Wasserglas-Test (bleibt unten, steigt nicht auf) hilft, die Frische zu prüfen.
    • Trockenprodukte (Nudeln, Reis, Mehl): Oft sehr lange haltbar, solange sie trocken und ungezieferfrei gelagert werden.
    • Joghurt/Käse: Oft noch lange gut, solange kein Schimmel sichtbar ist und sie normal riechen
    • Milchprodukte (frisch): Bei verdächtigem Geruch oder Geschmack nicht mehr verwenden.
Wenn der Kühlschrank nach Weihnachten voller ist, als davor, ist es Zeit die Reste zu verwerten. | Foto: Symbolfoto: Unsplash
  • Wenn der Kühlschrank nach Weihnachten voller ist, als davor, ist es Zeit die Reste zu verwerten.
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Restl vom Weihnachtsessen

Der junge Koch des Sonnenhofs hat sich für die Leserinnen und Leser von MeinBezirk so einige Gedanken gemacht. Sein erster Rezeptvorschlag: ein Gansl-Burger mit Rotkraut von Preiselbeeren-Mayo. Was zuerst aufwendig klingt, ist in unter 15 Minuten am Teller angerichtet.

"Verwendet werden kann, was man so im Kühlschrank findet", erklärt Bierbaum, während er die Zutaten zusammensucht. Neben dem Gansl holt er Gurke, Salat, Tomaten, Rotkraut, Preiselbeeren und Mayonnaise aus dem Kühlschrank. Auch Weißbrot und Röstzwiebel hat er noch da. "Zunächst wird das Gansl auseinander gezupft. Das geht am besten, wenn es warm ist", erklärt er, während er die Gans zupft, das Fett und die Haut entfernt. Danach schneidet Bierbaum das Weißbrot zurecht. "Nach Belieben kann man es in Scheiben schneiden oder man schneidet sich ein größeres Stück herunter und halbiert es."

Aus der Gans kann etwa ein "Gansl-Burger" zubereitet werden. Aus Kartoffeln können Rösti gemacht werden.  | Foto: Symbolfoto: Unsplash
  • Aus der Gans kann etwa ein "Gansl-Burger" zubereitet werden. Aus Kartoffeln können Rösti gemacht werden.
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Dann wird das Brot auch schon in der Pfanne angeröstet und das Rotkraut erwärmt. "Ich gebe noch einen Schuss Marillensaft dazu für mehr Flüssigkeit. Man kann aber auch Orangensaft verwenden", erläutert Bierbaum und rührt den Saft unter. Die Gans macht er in ein wenig Suppe warm. "Dann brennt nichts an. Ideal wäre aber Bratensaft der Gans, das gibt noch extra Geschmack. Alternativ kann die Gans auch in der Mikrowelle warm gemacht werden." Währenddessen bereitet er die Preiselbeeren-Mayo zu. Dafür wird einfach etwas Mayonnaise mit Preiselbeeren vermischt. "Das Mischverhältnis ist jedem selbst überlassen. Je nachdem, wie süß man es mag. Am Schluss gebe ich noch etwas Salz dazu."

Wenn dann alles warm ist und die frischen Zutaten geschnitten wurden, geht es auch schon an das Anrichten. Auf eine Scheibe Brot kommt Preiselbeeren-Mayo, dann das Rotkraut und schließlich das Fleisch. Darauf kommen Salat, Gurke, Tomaten und Röstzwiebel. "Der Burger ist eigentlich ideal, um Restl zu verwerten. Im Prinzip kann man aus allem einen Burger machen", so der Koch. "Aus übrig gebliebenen Erdäpfeln könnte man ein Rösti zaubern und aus diesem wiederum einen vegetarischen Burger machen."

Aus der Gans vom Weihnachtsessen wurde kurzerhand ein "Gansl-Burger". | Foto: Jennifer Flechl
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Weihnachtskekserl und Nikoläuse

Vanillekipferl, Linzer, Kokoskuppeln und Schoko-Nikoläuse kann man spätestens nach dem letzten Weihnachtsessen nicht mehr sehen. Auch dafür hat Sascha Bierbaum eine Lösung parat - Cookies. "Im Prinzip kann man dafür jedes beliebige Cookie-Rezept verwenden und die Schokosplitter und Co. durch Weihnachtskekse und Schoko-Nikoläuse ersetzen", erläutert Bierbaum.

Der Teig wird vor dem Backen eingefroren, damit er nicht so stark im Ofen zerläuft. | Foto: Jennifer Flechl
  • Der Teig wird vor dem Backen eingefroren, damit er nicht so stark im Ofen zerläuft.
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Zucker und Butter werden also rasch schaumig gerührt. Eier werden hinzugegeben, danach das Mehl und das Backpulver und schließlich werden die zerkleinerten Kekse hinzugegeben. "Den fertigen Teig portioniere ich mit einem Eisportionierer. Das Blech mit dem Teig gebe ich anschließend für eine Stunde in den Gefrierschrank. Der gefrorene Teig verrinnt beim Backen nicht so stark. Man kann den Teig auch eingefroren lassen und nach Bedarf die Cookies backen." Die Cookies werden bei 170 Grad Umluft oder 180 Grad Ober-/Unterhitze für 12-15 Minuten gebacken.

Aus Weihnachtskeksen und Schoko-Nikoläusen zauberte Bierbaum Cookies. | Foto: Jennifer Flechl
  • Aus Weihnachtskeksen und Schoko-Nikoläusen zauberte Bierbaum Cookies.
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Weitere Rezeptideen

In vielen Haushalten kommt Geselchtes an Weihnachten auf den Tisch. Auch daraus lässt sich schnell und einfach etwas kochen. Ganz klein geschnitten lässt sich das Fleisch etwa in Wurstknödel verarbeiten. Auch für "Schinkenfleckerl" kann das Fleisch verwendet werden. "Generell kann Geselchtes einfach in Soßen verarbeitet werden", meint Bierbaum. "Am besten, man probiert einfach aus, etwas Neues aus den Resten zu kochen. Was soll schon groß schiefgehen, wenn man hochwertige Lebensmittel verarbeitet", resümiert der Koch.

Wer in den Genuss von Sascha J. Bierbaums Küche kommen will, sollte keinesfalls "Sascha kocht" von 16. bis 18. April im Sonnenhof verpassen.

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Sascha J. Bierbaum vom Sonnenhof Schattendorf zeigt, was man aus Resten vom Weihnachtsessen kochen kann. | Foto: Jennifer Flechl
Aus der Gans vom Weihnachtsessen wurde kurzerhand ein "Gansl-Burger". | Foto: Jennifer Flechl
Aus Weihnachtskeksen und Schoko-Nikoläusen zauberte Bierbaum Cookies. | Foto: Jennifer Flechl
Der Teig wird vor dem Backen eingefroren, damit er nicht so stark im Ofen zerläuft. | Foto: Jennifer Flechl
Wenn der Kühlschrank nach Weihnachten voller ist, als davor, ist es Zeit die Reste zu verwerten. | Foto: Symbolfoto: Unsplash
Aus der Gans kann etwa ein "Gansl-Burger" zubereitet werden. Aus Kartoffeln können Rösti gemacht werden.  | Foto: Symbolfoto: Unsplash
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