Landesgremialobfrau der Trafikanten
"Rauchverbot wäre unser Untergang"
Angelika Bauer ist Landesgremialobfrau der Trafikanten im Burgenland und hat auch selbst eine Trafik in Pöttsching. Die RegionalMedien Burgenland haben sich mit ihr über das Rauchen und die Zukunft der Trafikanten unterhalten.
BEZIRK. Die 49-jährige Angelika Bauer ist seit April 2021 Landesgremialobfrau der Trafikanten im Burgenland und hat führt auch selbst eine Trafik in Pöttsching, diese ist in der Familie seit 1971. Dabei hatte sich schon sehr früh abgezeichnet, dass Frau Bauer, und nicht ihre Schwester, die Trafik übernehmen wird.
"Tabakwaren sichern Existenz"
Wir wollten von Angelika Bauer wissen, wie sie als Trafikantin dem Thema Rauchen gegenüber steht, weil es ein Hauptgeschäft der Trafikanten ist, für Umwelt und Gesundheit jedoch schädlich ist. Ihre Antwort: "Wir Trafikanten leben in erster Linie vom Tabakverkauf, der Verkauf von Zeitschriften, Glücksspiele und anderes Zubehör ist eher 'nebensächlich'. Aus diesem Grund sind wir auch abhängig vom Tabakgeschäft, es sichert unsere Existenz. Ich bin der Meinung, dass jeder selbst wissen sollte wie er mit seiner Gesundheit umgeht. Mittlerweile gibt es aber auch risikoärmere Nikotin-Alternativen."
New generation products
In Bezug auf die sogenannten "new generation products", also Nikotinbeutel und Vapes vertritt die Trafikantin eine klare Meinung: "Es wäre das große Ziel, dass die neuen Produkte auch unter das Nikotingesetz fallen und ausschließlich in Trafiken verkauft werden dürfen. Eine solche Regelung gibt es derzeit noch nicht und die Produkte können beispielsweise auch an Tankstellen erworben werden. Eine solche Regelung würde uns Trafikanten aber enorm helfen. Außerdem herrscht in Österreich ein Tabakmonopol, ein neue Regelung würde dies nur weiter fördern - was wichtig wäre."
Rauchverbot wäre fatal
In Neuseeland gibt es seit Anfang des Jahres ein neues Gesetz, welches allen die nach dem 1. Jänner 2009 geboren wurden verbietet legal Zigaretten zu kaufen. Die Regierung will den Inselstaat so Schritt für Schritt bis 2025 rauchfrei machen. Angelika Bauer findet dies problematisch: "Wir haben schon einen deutlichen Rückgang bemerkt, als das Alter für legales Rauchen von 16 auf 18 angehoben wurde. Wenn sie das auch bei uns machen würde, wäre das der Untergang der Trafiken. Ich bin für eine Regulation anstatt eines Verbotes." In Österreich macht der Verkauf von Tabakwaren rund 70 Prozent pro Tag aus. "Ich bin mir außerdem ziemlich sicher, dass die Jugendlichen trotzdem an Zigaretten kommen in Neuseeland, der Schwarzmarkt profitiert gewiss davon."
Regulierung ist Notwendigkeit
Problematisch findet sie auch den EU-Krebsplan, welcher die Raucherquote auf 5 Prozent senken möchte: "Auch hier werden wir einen starken Rückgang bemerken. Retten kann uns Trafikanten ganz alleine die Tabakindustrie, in dem sie weiter neue Produkte entwicklen. Aber auch die Politik spielt eine wichtige Rolle - sie allein kann den Verkauf dieser Produkte regulieren, wie bereits erwähnt, und damit die Existenz der Trafiken sichern."
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