Grabungen im Raum Bad Sauerbrunn
Straßenbau auf S4 bringt historische Schätze ans Tageslicht

  • Funde bei den archäologischen Grabungen, im Zuge des Sicherheitsausbaus der S4, zeigen, dass der Bereich um Bad Sauerbrunn bereits seit Neolithikum besiedelt ist.
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  • hochgeladen von Doris Pichlbauer
 

Bei archäologischen Grabungen im Zuge des geplanten Sicherheitsausbaus an der Mattersburger Schnellstraße S4 wurden Siedlungsreste aus der Jungsteinzeit entdeckt.

BAD SAUERBRUNN. Die Archäologische Funde belegen, dass der Raum um Bad Sauerbrunn zu den ältesten fix besiedelten Regionen Mitteleuropas zählt, teilte die ASFINAG in einer Aussendung mit. Es wurden bereits Funde aus mehreren Epochen – bis in das Ende des 10. Jahrhunderts – freigelegt.

Grabungen als Vorbereitung für den Sicherheitsausbau der S4

Durchgeführt werden die Grabungen als Vorbereitung für den kommenden Sicherheitsausbau der S 4 zwischen Mattersburg und Wiener Neustadt. Seit Beginn der Ausgrabungen wurden bereits 40 Prozent der archäologischen "Verdachtsflächen" vom Oberboden befreit. Mehr als 3.000 intereassante archäologische Einzelbefunde konnten erstellt werden.
„Archäologische Fundstellen geben einen interessanten Einblick in die Vergangenheit“, sagt Alexander Walcher, Geschäftsführer der ASFINAG Bau Management GmbH, „für uns ist wichtig, dass solche Zeugnisse der menschlichen Kultur erhalten bleiben.“

Funde aus mehreren Epochen

„Die Funde reichen vom frühen Neolithikum über die späte Eisenzeit sowie der provinzialrömischen Besiedlung und setzen sich fort bis in die Zeit des Mittelalters“, bestätigt Kurt Fiebig, örtlicher Grabungsleiter.
„Die ältesten Funde sind unter anderem Langhäuser aus neolithischer Zeit. Als bis dato jüngstes Artefakt haben wir einen Backofen freigelegt, den wir auf Grund der Begleitfunde zwischen das ausgehende neunte Jahrhundert und das Ende des 10. Jahrhunderts datieren.“ Das Team rund um Kurt Fiebig besteht aus 20 nationalen und internationalen Expertinnen und Experten. Alle beweglichen Funde werden genauestens sortiert, gesäubert und zusammengesetzt, wie Keramikbruchstücke und Steinwerkzeuge.

Untersuchungen Laufen bis Ende 2021

Archäologe Fiebig weiter: „Es ist immer wieder faszinierend einen Blick in die Vergangenheit machen zu können. Wir kartieren und dokumentieren alle Funde und bewahren damit ein Stück Menschheitsgeschichte für die Nachwelt auf.“ Im burgenländischen Teil des Projektgebiets der S 4 wurden in Summe 19 Verdachtsflächen und im niederösterreichischen Teil acht Verdachtsflächen identifiziert, die nun bis Ende 2021 untersucht werden.

Archäologische Grabungen sichern raschen Baufortschritt

Archäologische Untersuchungen im Vorfeld zu Autobahn-Erweiterungen oder auch -Neubauten gehören zum ASFINAG-Standard und bringen einen zentralen Vorteil: die Entdeckung geschichtlich interessanter Stätten in Gebieten, die ohne geplanter Straßeninfrastruktur nicht erkundet worden wären.
Die frühzeitige Erkennung, Freilegung und Sicherung der Fundstücke garantiert letztlich auch einen raschen Baufortschritt. Unterbrechungen wegen archäologischer Funde werden so ausgeschlossen, denn gegraben wird genau dort, wo gebaut wird. Besonders interessante Stücke stellt das Bundesdenkmalamt entweder für Schwerpunkt-Ausstellungen oder Spezial-Museen zur Verfügung.

  • Funde bei den archäologischen Grabungen, im Zuge des Sicherheitsausbaus der S4, zeigen, dass der Bereich um Bad Sauerbrunn bereits seit Neolithikum besiedelt ist.
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