Klimaforscherin in Schattendorf
„Wir müssen rasch handeln, weil die nächsten Jahre kritisch sind“
Die bekannte Klimaforscherin Helga Kromp-Kolp war in Schattendorf zu Gast. Sie forderte die Politik zu einem raschen Handeln im Kampf gegen die Klimakrise auf.
SCHATTENDORF. „Spielt unser Klima verrückt?“ – so lautete der Titel des Vortrags von Helga Kromp-Kolb im Restaurant Reichl in Schattendorf. Unter den Zuhörern LR Astrid Eisenkopf und Grünen-Chefin Regina Petrik.
Klimaflüchtlinge
„Eigentlich spielt nicht das Klima verrückt, sondern wir Menschen“, meinte Kromp-Kolb und machte auf die Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam: „Wenn wir so weiter machen, dann gibt es eine Steigerung um fünf Grad – und damit können die Menschen nicht mehr umgehen. Es wird Wirtschaftskrisen, soziale und politische Krisen und natürlich auch Klimaflüchtlinge geben.“
Deshalb muss rasch gehandelt werden, „weil die nächsten Jahre kritisch sind“, so die Klimaforscherin, die vor allem die Politik in der Pflicht sieht.
„Wirksame CO2-Preise“
So müsse klimafreundliches und nachhaltiges Handeln kostengünstig wird. Gleichzeitig müsse klimaschädigendes Handeln unattraktiv und teuer werden – etwa durch wirksame CO2-Preise.
„Und wir brauchen einen Kulturwandel – weg vom Lebensstandard, hin zur Lebensqualität“, meint Kromp-Kolb, die auch eine Empfehlung fürs Burgenland parat hatte: „Rahmenbedingungen schaffen, sodass man ohne Auto auskommen kann.“
Ihre Prognosen für das Klima im Burgenland: „Es wird trockener und heißer werden. Das heißt, die Pflanzen werden früher austreiben. Aber wir werden sicher auch Kaltlufteinbrüche aus dem Osten haben.“
Lichtverschmutzung
Auf ein in der Bevölkerung noch nicht so bewusstes Problem ging anschließend Stefan Wallner vom Institut für Astrophysik an der Uni Wien ein: die Lichtverschmutzung, die Einfluss auf den Menschen und die Tierwelt hat. Sein ernüchternder Befund: „Im Burgenland haben wir keinen naturnahen Himmel mehr.“
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