Rauchfrei: Aus für Zeltfeste?
- Einige Vereine und Veranstalter fürchten, dass volle Festzelte schon bald der Vergangenheit angehören könnten.
- Foto: Archiv
- hochgeladen von Walter Klampfer
Veranstalter von Zeltfesten halten die Forderung nach einem generellen Rauchverbot für überzogen.
BEZIRK. Die Regierung scheint einig, ein allgemeines Rauchverbot in der Gastronomie könnte noch in diesem Sommer kommen. Um „Waffengleichheit“ für die Gastronomen zu gewährleisten, fordert nun Bundesrats-Präsidentin Sonja Zwazl ein Rauchverbot auch bei Zeltfesten und anderen Veranstaltungen in geschlossenen Räumen.
Keine Feuerwehrfeste mehr
Für Bezirksfeuerwehrkommandant OBR Adolf Binder ist das eine unvorstellbare Forderung: „Sollte dies Gesetz werden, ist es zu überlegen, ob wir überhaupt noch Feste veranstalten sollen, da die Einnahmen massiv zurückgehen würden. Jene Einnahmen, die wir für Ausbildung, Gerätschaft und Jugendarbeit dringend benötigen. Außerdem sollte jeder für sich entscheiden können ob er raucht oder nicht.“
„Man muss sich arrangieren“
„Ich sehe die Situation nicht so schwarz, halte ein Rauchverbot in Festzelten oder großen Räumen für nicht zwingend nötig und würde es auch nicht befürworten. Sollte es so kommen muss man sich arrangieren und im Freibereich geeignete Möglichkeiten für Raucher schaffen. Mit gravierenden Einbußen rechne ich allerdings nicht.“, so der Kommandant der FF Bad Sauerbrunn, Andreas Giefing.
Nicht praktikabler Vorstoß
Der ehemalige langjährige Obmann des Musikvereins „Frisch Auf“ Schattendorf, Thomas Hoffmann, hält den Vorstoß der Bundesrats-Präsidentin, auch Vereinsaktivitäten mit einem generellen Rauchverbot zu belegen, als entbehrlich und nicht praktikabel: „Vereinsfeste dienen und sollen auch ausschließlich dem Zweck dienen, die laufenden Ausgaben zu decken. Ich denke, dass die Vereine und Feuerwehren selbst die Entscheidung darüber treffen sollten, zumal auch die MitarbeiterInnen – im Gegensatz zur Gastronomie – ihren Dienst freiwillig verrichten.“
Umsetzung fast unmöglich
Als völligen Schwachsinn bezeichnet der Obmann vom Sportverein Z-S-P 7023, Rene Wutschitz, die Idee auf Zeltfesten ein Rauchverbot einzuführen. „Die Umsetzung bei rund 800 Gästen wäre sehr schwierig und nur mit einem enorm hohen finanziellen Aufwand für Security zu bewerkstelligen. Es ist auch zu befürchten, dass es zu einem gewaltigen Besucherschwund kommt, das Zeltfest defizitär wird und der Verein zum sterben verurteilt ist“, so Wutschitz kopfschüttelnd.
MeinBezirk auf
MeinBezirk als 
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.