Einfach näher dran mit Susanna Steiger-Moser in Pöttsching
Wo Pöttsching am allerschönsten ist – Ortshistorikerin Susanna Steiger-Moser zeigte den Bezirksblättern ihre Lieblingsplatzerl im Ort.
PÖTTSCHING (rr). Die studierte Germanistin und Historikerin Dr. Susanna Steiger-Moser ist eine waschechte Pöttschingerin – zumindest beinahe: erst vier Jahre war sie alt, als ihre Familie aus dem benachbarten Lichtenwörth in die burgenländische Gemeinde übersiedelte. "Ihr" Pöttsching kennt Steiger-Moser wie wohl kaum eine Zweite: Die freischaffende Historikerin ist nicht nur Co-Autorin der Ortschonik von Pöttsching und Verfasserin zahlreicher regionalhistorischer Aufsätze, sondern als Gemeindevorständin auch verantwortlich für die Umsetzung zahlreicher kultureller Projekte im Ort, unter anderem des visionären Kultur-Informations-Systems KISP.
Bücherarchiv im Meierhof
Die erste Station des Spaziergangs mit der Historikerin führt in den Meierhof Pöttsching – allerdings nicht in den weithin bekannten Hof, sondern in das weniger bekannte Obergeschoss des historischen Gebäudes. Dort ist nicht nur das Ortsmuseum – auch dieses unter der Regie von Dr. Steiger-Moser errichtet – untergebracht, vor etwa einem Jahr wurde hier nach dem Prinzip des "Offenen Bücherschrankes" ein gegen freie Spende nutzbares Bücherarchiv für alle Pöttschinger installiert.
"Das Archiv wird sehr gut angenommen, und auch die Idee mit der freien Spende war sehr gut", so Steiger-Moser. "Innerhalb eines Jahres sind 1.200 Euro zusammengekommen, die der Erhaltung des Meierhofes zugute kommen."
Historische Orte mit Ausblick
Die weiteren Stationen auf dem Ortsspaziergang führen in die freie Natur, an zwei Orte, an denen man "die Weite und gleichzeitig die Begrenztheit unserer Landschaft hautnah erleben kann".
Am Fleischhacker-Kreuz wird einerseits erkennbar, wie weit der Hotter von Pöttsching reicht, andererseits genießt man ein herrliches Stück Natur. Und nicht zuletzt weiß die Historikerin hier natürlich vieles über die Geschichte ihrer Heimatgemeinde zu erzählen – etwa, dass die Quelle in Bad Sauerbrunn ursprünglich als "Pöttschinger Sauerbrunn" Teil des Ortes war und dass Pöttsching früher als bedeutendste Weinbaugemeinde der Umgebung galt.
Zum Abschluss geht es noch zur Radstation an der Grenze zu Lichtenwörth. Hier beeindruckt vor allem der tolle Rundum-Blick vom Schneeberg über das Rosalien- und Ödenburger Gebirge bis hin zum Neusiedler See. Und selbstverständlich kann Dr. Susanna Steiger-Moser auch hier mit einer Unzahl an spannenden historischen Details aufwarten – zum Beispiel, dass sich an genau dieser Stelle bis in die 1960er-Jahre das Kanalhaus des Wr. Neustädter Kanals befunden hat, der einst bis hierher schiffbar war...
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.