Abt Georg vom Stift Melk im Interview: "Menschen wieder Ernst nehmen"
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Abt Georg vom Stift Melk über Weihnachten und seine Bedeutung
BEZIRKSBLÄTTER: Herr Abt Georg, welche Bedeutung hat Weihnachten heutzutage?
GEORG WILFINGER: "Zwischen dem Geschäfte- und Geschenkesuchen in der Adventszeit übersehen wir einen wichtigen Aspekt, den Menschen. Wenn wir dies nicht beachten, könnte es schnell eine verschwendete Möglichkeit sein. Dabei sollte man in Zeiten wie diesen sich Zeit nehmen für Gespräche und, der wichtigste Punkt, jeden mit offenen Armen empfangen. Denn nur so kann man die wahre Bedeutung der Weihnacht wieder wahrnehmen, die Menschwerdung."
Der Andrang zu vielen Messen über das Jahr hinweg ist überschaubar. Warum ist dennoch für viele Menschen der Kirchgang zu Weihnachten ein Pflichttermin?
"Jeder Menschen hat Sehnsucht nach Freude und Liebe. Gerade zu Weihnachten werden diese Gefühle stärker. Viele suchen dann nach einer Lösung. Diese finden sie dann in der Kirche, wo sie sich bestätigt und gut aufgehoben von ihren Mitmenschen fühlen."
Welche besonderen Erinnerungen verbinden Sie mit der Weihnachtszeit?
"Jedes Jahr wurde die Freude bei mir immer größer. Ich durfte, wie ich dann schon größer war, die Wohnung ausräuchern und auch der Besuch zur Christmette war immer ein Fixtermin. Natürlich freute auch ich mich auf die Geschenke, die unterm Weihnachtsbaum lagen."
Wie feiern Sie im Stift das Weihnachtsfest?
"Zuerst gibt es die gemeinsame Messe in der Stiftskirche, gefolgt vor der Weihnachtsfeier mit feierlichem Essen und einer kleinen Bescherung. Um 24 Uhr gibt es traditionell die Mitternachtsmette. Nach einigen Stunden Schlaf findet dann die Christmette am nächsten Tag statt."
Welche Wünsche haben Sie zu Weihnachten?
"Dass es der gesamten Kirchengemeinschaft gut geht, die Asylwerber im Containerdorf schöne Tage bei uns verbringen und dass unser Projekt in Rumänien weiterhin so gut läuft."
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