Bezirkswälder wachsen weiter
BEZIRK MELK (CR). Wussten Sie, dass ca. 40 Prozent oder 41.000 Hektar des Bezirks von Bäumen bedeckt ist, Tendenz steigend? Davon sind 37.500 ha in privater Hand, der Rest wird von den Bundesforsten (3.240 ha) und Gemeinden betreut (ca. 330 ha). Auffällig ist die Kleinteiligkeit des Besitzes, denn bei den Privatwäldern sind nur 12.000 Hektar in der Hand von Forstbetrieben, der große Rest von 25.000 Hektar ist auf private Waldbesitzer mit je unter 200 Hektar aufgeteilt.
Eichen und Buchen suchen
Was die Baumarten betrifft, so zeigt sich laut Klaus Gotsmy von der Bezirksforstinspektion der Bezirkshauptmannschaft Melk, dass die aktuelle Baumartenzusammensetzung von der natürlichen Zusammensetzung abweicht. "Es sollten von Natur aus eigentlich Eichen- und Buchenwälder im Bezirk Melk unter 600 m Seehöhe vorherrschend sein", sind aber laut Gotsmy tatsächlich nur rund 20 Prozent der Bezirkswälder diesen beiden Hölzern zuzuordnen, die Fichte ist mit fast 49 Prozent ganz klar das häufigste Bäumchen.
Die Fichte bringt das Geld
"Aus wirtschaftlicher Sicht wurde der Fichtenanteil durch die Waldbesitzer erhöht, weil das Fichtenholz vor allem im Baubereich die wichtigste Holzart ist und seitens der Sägewerke hohe Nachfrage danach herrscht", erklärt Gotsmy und ergänzt, dass die Nachfrage nach Buchen-Sägerundholz in den letzten Jahren schlecht war.
Kyrill warf die Bäume um
Schwankend und mit diversen Schadensereignissen verknüpft ist die jährliche Menge des Holzeinschlages. "Nach dem Sturm Kyrill im Jänner 2007 wurden über das Jahr mehr als 400.000 Festmeter Holz geschlagen, in den Jahren 2009 und 2010 während der schwierigen wirtschaftlichen Lage waren es nur jeweils rund 250.000 Festmeter", weiß Gotsmy. Ganz generell werden aber mehr Bäume gepflanzt als umgeschnitten.
Zur Sache
Im gesamten Bezirk Melk gibt es insgesamt sieben Forstgärten, die Forstpflanzen für die Aufforstung produzieren und in ganz Österreich verkaufen.
Vier Fragen an ...
Klaus Gotsmy ist Leiter der
Bezirksforstinspektion Melk
Wie geht es den Wäldern im Bezirk Melk? "Der jährliche Holzzuwachs in Österreich liegt laut letzten Daten bei ca. 380.000 Festmeter. Auch im Bezirk Melk wächst mehr Holz zu als genutzt wird."
Wie viel Holz kommt im Bezirk in etwa jährlich dazu? "Näherungsweise schätze ich die Fläche, die bei uns jährlich aufgeforstet wird, auf ungefähr 200 Hektar."
Welche Baumarten liegen denn so im Trend? "In den letzten 25 Jahren ist ein Rückgang der Fichtenbestände, dafür aber ein Anstieg von Laubbaumflächen festzustellen."
Wie sieht es mit dem Holzpreis aus? Der Preis für Nadelholz ist derzeit hoch, aber auch die wirtschaftliche Unsicherheit.
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