Bio-Bauern: Heiße Wahl
Karl Erlach verzichtete nach Vorwürfen auf eine erneute Kandidatur. Otto Gasselich übernimmt das Ruder.
¶ST. PÖLTEN/NÖ (wp). Wie erwartet ging es bei der Landesvollversammlung von Bio Austria NÖ/Wien im St. Pöltner VAZ ziemlich spannungsgeladen zu. Die an die 270 anwesenden Biobauern aus dem ganzen Land waren zum Großteil erbost über das Agieren des bisherigen Vorstands unter Führung von Obmann Karl Erlach.
Er versprach mehrfach für Aufklärung über verschwundene Bauerngelder und Unregelmäßigkeiten beim Getreidehandel in Zusammenhang mit der BQG (Bioqualitätsgetreide GesmbH) an der Bio Austria NÖ/W/Bgld beteiligt war, zu sorgen, blieb diese aber schuldig. Forderungen nach einem Rücktritt lehnte Erlach bisher ab, wollte aber bei der Obmannwahl nicht mehr antreten.
Drei Kandidaten, alles Biobauern aus Niederösterreich, bemühten sich nun um die Nachfolge: Otto Gasselich aus Lassee, Marianne Fuchsluger aus Ybbsitz und Hubert Stark aus Litschau. Erst in einem zweiten Wahlgang – einer Stichwahl zwischen Fuchsluger und Gasselich – setzte sich Letzterer mit 148 zu 112 Stimmen durch. Insider bemerkten dabei, dass das Ergebnis den alten Machtkampf zwischen Acker- und Grünlandbauern widerspiegelte.
Gasselich sagte der Vollversammlung zu, die Malversationen der letzten Monate und Jahre aufzuklären und gleichzeitig den Bio Verband wieder in ruhigere Gewässer zu manövrieren und Einigkeit in der Biobauernschaft herzustellen. Mittlerweile wurde von Bio Austria die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.
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