Bezirk Melk
Das sind die "heißesten" Jobs im Bezirk

Abkühlung nach heißem Einsatz: Michael Bartl. | Foto: FF Melk
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Die BezirksBlätter nahmen ein Thermometer und begaben sich auf die Suche nach den "Hitze-Helden".

BEZIRK MELK. "Dunkle Dachmaterialen erhöhen die Temperatur durch massive Selbsterhitzung auf geschätzte 50 Grad und mehr. Es besteht auch keine Möglichkeit am Dach „im Schatten“ zu arbeiten", erklären Sabine und Harald Ebert von der Ebert Dach GmbH. "Wir starten mit den Arbeiten früher am Morgen und verwenden Sonnenschutz (Kopfbedeckung, Sonnenbrillen). Um sich vor der Hitze zu schützen sollte man reichlich Wasser und Säfte trinken und ab und zu in den Schatten gehen", ergänzt die Geschäftsleitung Ebert. "Vergangene Woche war es sehr heiß. Ab 32,5 ° besteht die Möglichkeit einen „Hitze 60er“ zu vereinbaren", so Harald und Sabine Ebert.

Foto: nimozimmerhackl

„Wir haben eine PV-Anlage, welche uns im Verwaltungstrakt und dem Bereitschaftsraum eine Klimaanlage ermöglicht. Hier können wir uns nach einer Übung oder nach einem Einsatz etwas abkühlen“,

erzählt Dominik Reiter, Ausbilder und Gruppenkommandant der Feuerwehr Stadt Melk. „Direkt im Brandeinsatz kann es bei einem Brandinnenobjekt bis zu 700 oder 1000 Grad Celsius kommen. Die Temperatur ist davon abhängig wie stark das Feuer brennt und oder auch welche Stoffe brennen. Aus einem Liter Löschwasser entstehen 1.700 Liter Wasserdampf, welcher sich an die Schutzkleidung anlegt und zusätzlich Wärme auflegt“, erklärt Reiter.

Die Schutzkleidung

„Der Körper verliert bei Einsätzen durch die Hitze und das Schwitzen extrem viel Flüssigkeit. Daher ist es üblich, dass man bevor man die Schutzkleidung anlegt einen Liter Wasser zu sich nimmt. Wenn wie heuer ein ganz heißes Jahr ist und man täglich über 30 Grad hat wird es auch ohne Feuer unter der dicken Schutzkleidung ziemlich heiß. Die Schutzkleidung ist ungefähr doppelt so dick wie ein Skianzug. Noch dazu ist sie dunkel und so heizt sie sich in der Sonne schnell auf“, so Reiter.

Atemschutzsammelplatz mit Pausenbereich, Mineralwasser und Schatten. | Foto: FF Melk
  • Atemschutzsammelplatz mit Pausenbereich, Mineralwasser und Schatten.
  • Foto: FF Melk
  • hochgeladen von Sarah Willingstorfer

„Durch die hohen Temperaturen versuchen wir uns best möglichst vor der Hitze und dem Feuer zu schützen. So wie man es in Hollywoodfilmen sieht, dass die Einsatzkräfte durch das Feuer durchkriechen und durchlaufen wird man bei uns nicht sehen. Das ist viel zu gefährlich. In brenzlichen Situationen kann es jedoch schon mal passieren, dass man durch das Feuer durchlaufen muss, um sich selbst zu schützen“,

so der Gruppenkommandant. „Die eigene Schutzkleidung ist dick und schwer. In der Schutzkleidung bildet sich eine Luftschicht, welche die Wärme zusätzlich abweist. Umgangssprachlich nenne wir die Schutzkleidung auf K40. Die Temperaturen in der Schutzkleidung sind schwer nachzuvollziehen. Das kommt ganz drauf an, wie nahe ich beim Feuer bin, wie groß der Raum ist der brennt, gibt es eine Abluftöffnung und je nach dem hunderte Grad haben von dem Feuer, welchen wir uns nähern müssen. Wir gehen immer zu dritt in einen Raum und haben einen Atemschutz mit einer Atemluftflasche am Rücken“, meint Dominik Reiter.

Kleidung bei LKW Bergung

„Wir haben zwei verschiedene Schutzkleidungen. Einmal die dicke K40, welche hauptsächlich bei Bränden in Innengebäuden verwendet wird und einmal eine dünne Schutzkleidung. Diese wird bei Bränden im freien oder bei technischen Einsätzen verwendet und schützt hauptsächlich vor mechanischer Einwirkung. So ermöglichen wir den Feuerwehrleuten nicht unter der dicken Schutzkleidung schwitzen zu müssen. Die dünne Schutzkleidung ist zum Beispiel bei einer LKW Bergung auf der Autobahn sehr wichtig. Der Einsatz kann schon ein paar Stunden dauern und hier wäre die Hitze mit der K40 nicht auszuhalten“, erläutert der Gruppenkommandant.

Philip Wippel, Hannes Summer | Foto: Lanzenlechner GmbH

„Das wichtigste bei dieser Hitze ist viel Wasser trinken. Wir haben in unseren Einsatzfahrzeugen einen Kühlschank oder eine Kühlbox, wo hauptsächlich stille Wasser gelagert wird. Ein weiterer wichtiger Schritt ist den Schatten zu nützen, wenn man gerade nicht im Einsatz ist. Unsere Fahrzeuge verfügen auch über Markisen, welche Schatten bieten. Wir tauschen die Kräfte aus und bieten den Feuerwehrleuten immer wieder Arbeitspausen, wo sie sich auch unter den Markisen auf Heurigentischen und Bänke ausruhen können“, fügt Dominik Reiter hinzu.

105 Grad im Pool

„Bei einer Poolauskleidung kann es sehr heiß werden, da sich hier die Hitze drinnen staut. Einmal hatten wir 105 Grad im Pool gemessen“, so Hannes Summer, Geschäftsleiter der Lanzenlechner GmbH.

Foto: Lanzenlechner GmbH

„Das Blech am Dach wird auch sehr heiß, man kann sogar ein Spiegelei drauf machen“, fügt er lächelnd hinzu. „Bei der Hitze schauen wir, dass wir die Arbeitszeiten verlegen. Heißt früher anfangen und früher aufhören. Auf unseren Baustellen achten wir darauf, dass immer ein Gartenschlauch zur Abkühlung vorhanden ist. An extrem heißen Tagen achten wir bei der Planung, dass wir gerade nicht am Dach arbeiten müssen. So weit es sich vorausplanen lässt. Wir haben auch des öfteren einen kleinen Kühlschrank oder eine Kühlbox am Dach um die Getränke zu kühlen“, so Melanie und Hannes Summer.

„Wir tauchen gerne ein T-Shirt oder ein Tuch in eiskaltes Wasser, welches wir uns über den Kopf binden. Die Kopfbedeckung ist sehr wichtig. Und natürlich ganz viel trinken“,

erläutert Hannes Summer. „Wir versuchen natürlich so lange wie möglich zu arbeiten, aber an wirklich heißen Tagen, kann es schon mal sein, dass die Arbeiter früher nach Hause gehen. Hier ist der Richtwert bei 35 Grad. Es ist jedoch vom Wind, dem Schatten und vom Material abhängig. Wenn die Folie zu heiß wird, wird sie weich und kann nicht mehr richtig verarbeitet werden“, sind sich der Geschäftsleiter und seine Frau Melanie Summer einig.

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