Brauchtum Bezirk Melk
Erster Mai: Diebstahl lohnt sich
Die Maibaumdiebe sind wieder unterwegs im Bezirk Melk: Die BezirksBlätter haben nachgefragt.
BEZIRK MELK. Bald werden die Maibäume wieder das Ortsbild in den Gemeinden des Bezirks prägen. Doch ab und zu kann es passieren, dass ein Baum fehlt, wenn man nicht gut genug aufpasst. Die Bäume sind nämlich auch bei den Nachbargemeinden heiß begehrt.
Den Baum suchen
Die Vorbereitungen für das Aufstellen des Baumes sind langwierig. So auch in Neukirchen in Pöggstall, wie Landjugendobmann Johann Himmelmayer erzählt: "Umschneiden, Rinde entfernen, schmücken: Das dauert meistens insgesamt rund einen Tag. Heuer spendet den Baum ein Landjugendmitglied. Bei uns wird er per Hand und Schwabeln aufgestellt." Doch mit dem Aufstellen ist es nicht getan. "Mittlerweile wird schon so aufgepasst. Wir haben eine Lösung gefunden, dass der Maibaum nicht gestohlen werden kann", erzählt Johann Himmelmayer, möchte aber nicht mehr verraten. Meistens stellt man den Baum in den Gemeinden rundherum so zu, dass er fast nicht mehr zu entdecken ist. "Das letzte Mal, dass wir versuchten einen Baum zu stehlen, war vor Corona. Man sieht sich ein paar Tage vorher um, ob einer in Aussicht ist. Meines Wissens darf der Baum drei Tage vor und drei Tage nach dem ersten Mai gestohlen werden. Ausgelöst wird er dann mit einer gemeinsamen Jause", erzählt der Obmann.
"Den Maibaum zu stehlen ist einen Tag nach und vor dem 1. Mai erlaubt"
so Johann Himmelmayer von der Landjugend.
Zweimal in Folge
Etwas anderer Auffassung rund um das Regelwerk zum Maibaumdiebstahl ist man in der Nachbargemeinde Artstetten-Pöbring. Hier stellt der hiesige Dorferneuerungsverein jedes Jahr den Baum auf. "Ich kenne es in Artstetten nur so, dass der Baum einen Tag vorher gestohlen werden darf", erzählt Gregor Sandler, Obmann des Dorferneuerungsvereins. Den Artstettnern wurde 2 Mal in Folge der Baum gestohlen: "2022 von den Fritzelsdorfern und im vorigen Jahr von der Landjugend Münichreith. Das erste Mal waren wir selber schuld. Als wir den Baum vom Wald holten, haben wir einen Zwischenstopp eingelegt und den Baum unbeaufsichtigt gelassen. Beim zweiten Mal haben wir den Baum in einem Innenhof gelagert, wo er geschickt herausgefädelt wurde." Wo er in diesem Jahr gelagert wird, bleibt ein gut gehütetes Geheimnis. Sandler verrät nur so viel: "Unser ehemaliger Obmann wird den diesjährigen Baum spenden und heuer soll er von Kindern aus dem Ort gut bewacht werden."
Münichreither Diebe
In Münichreith zeigt man sich stolz auf die Aktion im Vorjahr, wo man für den Artstettner Maibaum einen Lokalwechsel vollzog. Der Baum wurde aus dem Innenhof entwendet. "Das war voriges Jahr relativ kurzfristig. Der Baum war nicht so gut zugestellt", schmunzelt Tobias Wöginger, Obmann der Landjugend Münichreith.
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