Kampf um Apotheken auf dem Land

Initiativantrag soll den Erhalt von Hausapotheken von Landärzten sichern. | Foto: Archiv
  • Initiativantrag soll den Erhalt von Hausapotheken von Landärzten sichern.
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Emmersdorf, Kilb, Klein-Pöchlarn, Neumarkt an der Ybbs. Vier Orte, in denen Patienten derzeit noch durch die Hausapotheke des Gemeindearztes mit Medikamenten versorgt werden. Doch die Apothekerkammer schielt bereits gierig auf den Absatzmarkt am Lande ...

BEZIRK. (CT) „Der Wegfall der Hausapotheken bedeutet eine nicht weg zu diskutierende Schlechterstellung der Landbevölkerung.“ So lautet das Fazit einer Ärztekammer-Umfrage, die den BEZIRKSBLÄTTERN exklusiv vorliegt, unter Patienten, die in Gemeinden leben, in denen seit 2006 die Hausapotheke des Gemeindearztes weggefallen ist. Satte 87,8% der Befragten (Sample: 120) sind der Meinung, ihre Versorgung mit rezeptpflichtigen Medikamenten habe sich seitdem eher bzw. sehr verschlechtert. „Es wird ein medizinisches Versorgungsproblem für die Bevölkerung des ländlichen Raumes geben“, ist Ärztekammer-Boss Christoph Reisner felsenfest überzeugt und schießt mit seinen Standeskollegen scharf gegen die seit 2006 geltende Richtlinie.
Diese legt fest, dass neue Ärzte in ihren Ordinationen keine Hausapotheke haben dürfen, wenn es im Umkreis von sechs Kilometern eine Apotheke gibt. Für den Melker Bezirk würde dies etwa bedeuten, dass Emmersdorf, Kilb, Klein-Pöchlarn und Neumarkt mit dem Pensionsantritt der jetzigen Ärzte ihre Hausapotheke verlieren würden. Patienten müssten sich dann in der nächstgelegenen Apotheke versorgen. Werner Luks von der Apothekerkammer kann keine negativen Auswirkungen erkennen: „Man kann über alles reden, auch Zustelldienste in diese Orte wären möglich.“ Und auch den Einwand, Gemeindeärzte würden dann zu wenig verdienen, lässt Luks nicht gelten, da Ärzte am Land mehr Patienten betreuen als ihre städtischen Kollegen.

Bürgermeister wollen Status quo
Die Gemeindechefs können dem wenig abgewinnen. Neumarkts Bgm. Otto Jäger: „Es könnte vor allem für bettlegrige Leute schwierig werden. Diese Pläne machen uns keine Freud‘.“
Etwas entspannter, da mit einem jungen Arzt, der noch lange ordinieren will, gesegnet, ist Kilbs Bgm. Manfred Roitner: „Wir hatten schon Kontakt mit dem Minis-terium und dieses hat signalisiert, dass man es wohl nicht so genau nimmt mit dieser Regelung“, gibt sich Roitner optimistisch.

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