Melks Demenzbeauftrage: "Krankheit ist keine Schande"

Petra Köfinger kennt die Tücken der Demenzerkrankung und steht beratend zur Seite.
  • Petra Köfinger kennt die Tücken der Demenzerkrankung und steht beratend zur Seite.
  • hochgeladen von Christian Rabl

BEZIRK MELK. Wer kennt nicht in seinem familiären oder freundschaftlichen Umfeld eine Person, die an Demenz erkrankt ist und der ihr normales Leben Tag für Tag ein wenig mehr zu entgleiten droht? Das NÖ Hilfswerk reagiert nun auf die steigende Zahl von Demenzfällen und hat für jeden Bezirk "Demenzbeauftragte" nominiert.

Entlastung der Angehörigen
In den Bezirken Melk sowie (zwischenzeitlich) Scheibbs ist Petra Köfinger zuständig, die ihre Tätigkeit so beschreibt: "Zwei Drittel unserer Arbeit ist die Entlastung, der verzweifelten Angehörigen, die mit der Situation gerade am Anfang oft überfordert sind", versuchen Köfinger und ihre Kolleginnen etwa mit konrekten Vorschlägen zur "Umgebungsgestaltung" zu helfen, etwa duch die Ausschaltung von Stressquellen. "Manche Patienten werden aggressiv, wenn ständig der Fernseher läuft, andere beruhigt er. Jeder Fall ist anders", weiß Köfinger aus Erfahrung.

Die Biografien kennen
Die diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegerin betont: "Jeder Mensch möchte so lange wie möglich eigenbestimmt leben können. Wir helfen dabei." Ganz entscheidend für die beste Betreuung ist es laut Köfinger, die "Biografie" eines Menschen zu können. "Welche Werte hat der Patient? Welche Eigenheiten und Vorlieben? Wenn wir das wissen, können wir viel gezielter helfen", erinnert sich Köfinger etwa an eine Patientin, die beim Gesichtwaschen mit warmem Wasser in Panik geriet und laut "ihr verbrennt's mich" zu schreien begann. "Diese Dame war es seit ihrer Kindheit gewohnt, das Gesicht mit kaltem Wasser zu waschen und seit wir das wissen, geht die Körperpflege viel leichter."

Demenz ist keine Schande
Vielfach werde die Demenz aber auch mit einer ebenfalls weit verbreiteten Krankheit, der Altersdepression verwechselt, wofür es laut Köfinger medizinische Abklärung braucht. Vor allem all jenen Menschen, die selbst demenzkranke Angehörige pflegen, gibt Köfinger mit auf den Weg: "Die Angehörigen sollen wissen, dass es Entlastung gibt und bedenken, dass es keine Schande ist, an Demenz zu erkranken."

Zur Sache
Das Hilfswerk Melk ist unter der Nummer 02752/54272 oder per Mail an pflege.melk@noe.hilfswerk.at erreichbar; Demenz ist eine Gehirnstoffwechselerkrankung, die nicht geheilt, aber durch frühzeitige und fachgerechte Behandlung um viele Jahre "verlangsamt" werden kann.

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