Pfarr-Auflösungen denkbar
Aufrechterhalten von kirchlichem Leben in Diözese nicht überall möglich
Während in der Erzdiözese Wien von Pfarrzusammen-legungen die Rede ist, nennt sich das Ganze in St. Pölten Erneuerungsprozess. Was sich dahinter versteckt? Kooperationen und mögliche Auflösungen ...
ST. PÖLTEN (HL). „Wir setzen auf pfarrübergreifende Zusammenarbeit: Aufgrund der josefinischen Strukturen verfügen wir über außergewöhnlich viele Klein- und Kleinstpfarren, die unter enormer Bevölkerungsabwanderung leiden – deshalb müssen diese kooperieren.“ So umschreibt Hans Pflügl, Pressereferent der St. Pöltner Diözese, erwähnten Erneuerungsprozess, die Gliederung lautet wie folgt: Zurzeit gebe es vier größere Pfarrverbände (Gars mit sieben Pfarren, Geras mit sechs, Harbach mit fünf, Vitis mit vier), von 424 Pfarren in der Diözese hätten 100 weniger als 500 Katholiken (vor allem im Waldviertel sowie im Ybbs- und Pielachtal) – das Aufrechterhalten des kirchlichen Lebens „überall“ gestalte sich zunehmend schwierig.
„Wir haben 20 Geistliche, die drei Pfarren betreuen, 80 Priester sind für zwei zuständig – es geht nicht mehr anders“, beteuert Pflügl. Die Folge: Das Angebot werde zurückgefahren (etwa Bildungsveranstaltungen in der einen, Vorbereitung auf Kommunion oder Firmung in der anderen Pfarre), die Finanzen seien „angebissen“. Pflügl: „Noch sind die Austritte nicht der maßgebliche Grund für die monetäre Knappheit, doch langfristig könnten diese die angespannte Situation noch verschärfen.“ Sollte dies eintreten, wären neben Zusammenlegungen sogar Auflösungen denkbar. Pflügl: „Es ist kein Dogma, dass eine Pfarre nicht verändert werden darf.“
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