Qualvolle Fahrt mit Schlepper endet für 32 Flüchtlinge in Loosdorf
LOOSDORF. Wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich meldet, haben Bedienstete des "Operativen Zentrums für Ausgleichsmaßnehmen" (OZ-AGM) gestern (7. Mai) auf der Westautobahn im Gemeindegebiet von Loosdorf einen Kleintransporter zu einer Kontrolle angehalten.
Mehrere Täter beteiligt
Dabei wurde festgestellt, dass sich im Laderaum des Fahrzeuges 32 illegal eingereiste Menschen befanden, wesehalb die Amtshandlung vom Landeskriminalamt Niederösterreich, Ermittlungsbereich Menschenhandel, übernommen wurde.
Bei den umfangreichen Erhebungen konnte festgestellt werden, dass ein 36-jähriger serbischer Staatsbürger und mehrere bislang unbekannte Täter einer kriminellen Vereinigung im Verdacht stehen, die rechtswidrige Einreise einer großen Anzahl von Fremden, die nicht zum Aufenthalt im Bundesgebiet berechtigt sind durchgeführt zu haben.
Eine qualvolle Fahrt
Die Kosten für eine Schleppung beliefen sich auf rund 9.000 Euro pro Mensch. Im Rahmen der Ermittlungen und Befragungen konnten dem 36-Jährigen insgesamt zwei Fahrten von Ungarn in Richtung Deutschland zugeordnet werden. Dabei seien insgesamt 56 Menschen, darunter auch Frauen und Kinder, transportiert worden.
Die Transporte wurden mit Fahrzeugen durchgeführt, die nicht zum Transport von Menschen geeignet sind. Es handelt sich dabei um Lieferwagen mit einem geschlossenen Aufbau ohne Fenster. Die geschleppten Menschen wurden auf der Ladefläche transportiert. Es gab keine Möglichkeit der Luftzufuhr, keine Möglichkeit sich hinzusetzen bzw. sich während der Fahrt festzuhalten. Durch die so durchgeführten Fahrten bestand eine erhebliche Gefährdung für das Leben und die Gesundheit dieser Menschen.
Zusammengepfercht und ohne Licht und Luft
Durch die mehrstündige Fahrt ohne Pausen und ohne Verpflegung bzw. ohne die Möglichkeit ihre Notdurft zu verrichten, wurden diese Menschen in einen qualvollen Zustand versetzt, der im gegenständlichen Fall ca. acht Stunden aufrechterhalten wurde. Die Ladefläche des gegenständlichen Fahrzeuges wies eine Fläche von 3,7 x 1,4 Metern auf. Es verlieben somit pro transportiertem Menschen eine Fläche von 38 x 38 cm.
Rotes Kreuz muss erstversorgen
Aufgrund des schlechten Allgemeinzustandes der so transportierten Menschen wurden Kräfte des Roten Kreuzes hinzugezogen, die die Erstversorgung durchführten. Die 32 illegal eingereisten Menschen aus dem Irak, Iran und Syrien, darunter eine Frau und fünf Kinder, stellten einen Asylantrag. Der 36-Jährige wurde über Anordnung der Staatswirtschaft St Pölten in die dortige Justizanstalt eingeliefert
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