Kindergesundheit
So bleibt Ihr Kind gesund

Christina Auer ist Hebamme in Mank. | Foto: Auer
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Kindergesundheit: So bleibt ihr Kind während und nach der Schwangerschaft gesund.

HÜRM. Welche Kontrollen gibt es für die Mutter und ihr Kind, auf was soll geachtet und auf was verzichtet werden? Im Interview: Christina Auer ist Hebamme in Hürm und weiß ganz genau, was Mütter und ihre Kinder brauchen.

Auf welche Nahrungsmittel und Gewohnheiten sollte während der Schwangerschaft verzichtet werden?
Christina Auer: Eingeschränkte oder einseitige Ernährung verhindern eine gleichmäßige Versorgung des Babys. Vor allem Diäten sollten in der Schwangerschaft vermieden werden. Tierische Produkte wie zB.: rohes Fleisch, roher Fisch, Weichkäse oder rohe Eier etc. sollte man weglassen. Sie können Listerien, Salmonellen oder Toxoplasmose-Erreger enthalten. Zusätzlich sind Alkohol, Nikotin und Drogen ein No-Go in der Schwangerschaft. Diese können zu Fehlbildungen oder Minderversorgungen beim ungeborenen Kind führen. Auch Koffein sollte, wenn überhaupt, nur in geringen Mengen verzehrt werden. Gesunden schwangeren Frauen mit unkomplizierten Schwangerschaften wird ebenso regelmäßige Bewegung empfohlen. Damit hält man den Kreislauf in Schwung, reduziert das Risiko für übermäßige Gewichtszunahme und schwangerschaftsspezifische Erkrankungen. Empfohlen wird jedoch dabei nicht über die Leistungsgrenze zu gehen.

Wie sieht es mit E-Zigaretten aus?
Für die E-Zigarette gilt dasselbe Prinzip wie auch für die normale Tabakzigarette! Es schadet Mutter und Kind! E-Zigaretten enthalten oft Nikotin, das die Entwicklung des Fötus beeinträchtigen kann, was zu Problemen wie niedrigem Geburtsgewicht, Frühgeburtlichkeit und sogar Entwicklungsstörungen führen kann. Auch nikotinfreie Liquids enthalten schädliche Chemikalien, welche andere gesundheitliche Risiken für Mutter und Kind darstellen. Es ist daher am besten, während der Schwangerschaft und Stillzeit komplett auf E-Zigaretten zu verzichten, um das Risiko von Komplikationen zu minimieren.

Welche Auswirkungen kann Nikotin- bzw. Alkoholkonsum während der Schwangerschaft für das Kind haben?
Nikotin- und Alkoholkonsum während der Schwangerschaft können schwerwiegende Auswirkungen auf das ungeborene Kind haben.
Vermehrter Nikotinkonsum erhöht das Risiko von Komplikationen wie niedrigem Geburtsgewicht, Frühgeburtlichkeit, Entwicklungsstörungen etc. Sogar die Wahrscheinlichkeit für plötzlichen Kindstod (SIDS – Sudden infant death Syndrom) ist erhöht. Es kann auch die Entwicklung des Gehirns und des Nervensystems des ungeborenen Babys beeinträchtigen. Dies kann langfristige Auswirkungen auf das Verhalten und die kognitive Entwicklung des Neugeborenen haben.
Alkohol beeinträchtigt die körperliche und geistige Entwicklung des Ungeborenen ( zB.: Entwicklungs- und Wachstumsverzögerungen) weshalb während der Schwangerschaft und kompletten Stillzeit darauf verzichtet werden sollte. Studien zeigen, dass auch kleinste Mengen das Kind unbemerkt schädigen und es zum sogenannten fetalen Alkohol- Syndrom führen kann. Hierbei können sich lebenslange körperliche und geistige Verhaltensprobleme zeigen, einschließlich Entwicklungsverzögerungen, Lernschwierigkeiten, emotionale Probleme und anderen neurologische Beeinträchtigungen.

Auf welche Nahrungsmittel/Gewohnheiten sollte während des Stillens verzichtet werden?
Alkohol setzt die Milchbildung herab und kann bei regelmäßigem Konsum die Entwicklung des Kindes beeinträchtigen. Nikotin: Vermeiden Sie das Rauchen und auch das Passivrauchen. Nikotin und andere schädliche Chemikalien können in die Muttermilch übergehen. Das Risiko für Atemwegsprobleme und andere Gesundheitsprobleme für das Baby werden dadurch erhöht. Koffein: etwa 1% des Koffeins geht aus dem Blut in die Muttermilch über und kann beim Kind zu einer anregenden Wirkung führen. Ist das Baby sehr unruhig sollte gänzlich auf aufputschende Getränke verzichtet werden. Fisch mit hohem Quecksilbergehalt/Schwermetallbelastung: wird in Fettdepot des Babys gespeichert und ist schädlich für die Entwicklung des Nervensystems. Stark gewürzte und scharfe Lebensmittel: können zu Verdauungsbeschwerden bei den Babys führen. Salbei- und Pfefferminztee wirken milchbildungshemmend. Stress und Überlastung führt zu häufigeren Brustentzündungen. Vor allem wenn sich die stillende Mutter zu wenig ausruht und in ständiger Überforderung lebt, ist das Risiko für Brustentzündungen stark erhöht.
Es ist wichtig, auf eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung zu achten, die reich an Obst, Gemüse, Vollkornprodukten, magerem Eiweiß und gesunden Fetten ist, um sicherzustellen, dass Mutter und Baby alle Nährstoffe erhalten, die sie benötigen.

Wie wirkt sich Stress während der Schwangerschaft auf das Kind aus?

Stress während der Schwangerschaft kann sich sowohl negativ auf die Mutter als auch auf das ungeborene Kind auswirken. Für das ungeborene Kind kann starker Stress der Mutter das Frühgeburtsrisiko erhöhen. Es wurde auch festgestellt, dass Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft starkem Stress ausgesetzt waren, vermehrt Schrei- oder High-Need-Babys waren. Darüber hinaus kann chronischer Stress während der Schwangerschaft das Immunsystem der Mutter schwächen.

Was sind die wichtigsten Untersuchungen und Impfungen für die Mutter und das Kind während der Schwangerschaft und bis nicht mehr gestillt wird.
Mutter/Schwangerschaft Während der Schwangerschaft sind fünf fachärztliche Untersuchungen der Schwangeren laut Mutter-Kind-Pass vorgesehen. Hier werden unter anderem diverse Blutuntersuchungen, gynäkologische Untersuchungen, interne Untersuchungen, Anamnese-Erhebung und der Glukosetoleranztest durchgeführt.
Zwischen der 18. und der 22. Schwangerschaftswoche besteht die Möglichkeit einer Beratung durch eine Hebamme. Die Beratung beinhaltet Informationen zum Verlauf einer Schwangerschaft, zur Geburt, zum Wochenbett, zum Stillen, über gesundheitsförderndes Verhalten in diesem Zeitraum und über weitere Unterstützungsmöglichkeiten.
Nach der Geburt gibt es nach ca. 8 Wochen noch einen Kontrolltermin beim Gynäkologen zur Nachkontrolle.
Kinder bis zum 14.Lebensmonat: Bis zum 14. Lebensmonat sind 5 fachärztliche Untersuchungen beim Kind laut Mutter-Kind-Pass vorgesehen. Hier werden unter anderem das Körpergewicht und Körpergröße kontrolliert, das Stoffwechsel- und Hörscreening durchgeführt, die Anamnese erhoben, Orthopädische Untersuchungen durchgeführt, Untersuchung des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs durchgeführt, Augenuntersuchungen durchgeführt und natürlich die Entwicklung des Kindes kontrolliert. Bis zum 62. Lebensmonat sind laut Mutter-Kind-Pass vier weitere ärztliche Untersuchungen des Kindes möglich.

Tipps für werdende Mütter?
Generell gilt für mich in der Schwangerschaft einen Gang runter zu schalten, es sich gut gehen zu lassen und die Zeit so gut es geht zu genießen! Es ist so ein besonderes Erlebnis schwanger zu sein.
Geburtsvorbereitend rate ich aber 34+0 SSW mit Himberblättertee zu starten, da dieser muskel- und gewebsauflockernd wirkt, sich der Dammmasssage zu widmen (zur besseren Durchblutung des Dammgewebes um Verletzungen vorzubeugen) und in den letzten 4 Wochen vermehrt Datteln zu sich zu nehmen, da diese einen positiven Einfluss auf die Geburtsdauer und den Geburtsverlauf haben.
Neben allen möglichen Ernährungs- und Gesundheitstipps ist es mir als Hebamme sehr wichtig, dass die schwangere Frau sich und ihrem Körper vertraut, gut darauf hört was sie braucht, in regelmäßige Interaktion mit dem ungeborenen Kind tritt und vor allem an sich glaubt.

Christina Auer ist Hebamme in Mank. | Foto: Auer

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