Nachbarstreit dank Grüngürtel in Ebersdorf
In Ebersdorf möchte ein Grundbesitzer eine neue Photovoltaik-Anlage errichten. Zum Ärger des Nachbarn.
EBERSDORF. Der Felsenweg in der Katastralgemeinde Ebersdorf (Leiben) wird zum Schauplatz einer "grünen Diskussion" zwischen zwei Nachbarn. Der "Tatort": Ein Grünstreifen zwischen zwei Straßen. Dieser soll von Grüngürtel auf "Grünland - Land-Forstwirtschaft" umgewidmet werden.
"So leicht geht das nicht"
Für den angrenzden Nachbarn Manfred Hausmann unverständlich. "So leicht, wie es sich Herr Mor vorstellt, geht das auch nicht. Zumal hier einige wichtige Faktoren im Raum stehen, die eine Umwidmung nicht ermöglichen", erklärt Hausmann. In einem achtseitigen Einwendungsschreiben an das Land und die Gemeinde erklärt Hausmann zwölf Gründe, die gegen eine Umwidmung sprechen.
Alle Grüngürtel umgewidmet
"Ich verstehe nicht ganz die Bedenken, da im gesamten Gemeindegebiet Grüngürtel wie dieser schon Bauland oder Grünland sind", erklärt der "beschuldigte" Nachbar Wolfgang Mor, dessen Haus oberhalb des Gürtels liegt und dem dieses Grundstück sowie ein weiteres unterhalb gehört.
"Ich konnte in Erfahrung bringen, dass er eine Photovoltaik-Anlage aufbauen möchte. Da sprechen meiner Meinung nach zwei triftige Gründe dagegen", so Hausmann.
Zum einen würde sein Haus, welches seitlich unterhalb des Grüngürtels liegt, der Gefahr von Überschwemmungen ausgesetzt. "Stimmt beides, doch nicht nur, weil ich es umwidmen möchte. Schon damals wurde bei einer Begehung bzw. Besprechung durch die Wildbachverbauung darauf hingewiesen, dass sich dieser Weg, wo das Haus angrenzt, im Überschwemmungsgebiet befindet", kontert Mor", er war leider nicht dabei, um etwas dazu zu sagen."
Natura 2000 Gebiet schützen
Doch Hausmann befürchtet, dass der einzige Schutz, der ihn zur Zeit vor Überschwemmungen beschützt, zwei Dutzend Bäume und Sträucher, abhanden kommen könnte. Das bringt ihn zu Punkt zwei: "Zusätzlich dienen diese Bäume als Rückzugs- und Brutgebiet für zahlreiche Vogelarten. Ohnedies steht dieses Fleckerl sowieso im Natura2000 Gebiet. Das gehört geschützt", sorgt sich Hausmann.
Nach der Recherche auf der Seite des Landes Niederösterreich stimmt diese Aussage. Doch dabei ist nur ein kleiner Fleck in Ebersdorf nicht Schutzgebiet – dieser liegt neben der Bundesstraße. Dem konnte auch Wolfgang Mor nichts hinzufügen.
Eine, die nun zwischen diesen zwei Fronten steht, ist Bürgermeisterin Gerlinde Schwarz. "Ich dachte anfangs, dass nichts gegen diese Umwidmung spricht. Doch nach den Einwendungen von Herrn Hausmann werden wir das Thema nochmals im Gemeinderat durchsprechen", so Schwarz.
Zumindest in diesem Punkt sind sich die zwei "Streihanseln" vom Felsenweg aber einig: "Jetzt heißt es abwarten, wie es in dieser Thematik weitergeht."
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