Trockenheit hält den Melker Bezirk in Atem
Die Donau erreicht ein Rekordtief. In Aggsbach trocknen Brunnen aus. Tankwagen bringen Trinkwasser.
REGION. Temperaturen über 30 Grad, Trockenheit und fehlender Regen machten nicht nur den Landwirten zu schaffen, sondern auch der Donau. Letzte Woche Mittwoch erreichte die Donau bei der Messstelle Kienstock das Rekordtief von unter 150 cm – normal sind es 310 cm.
Wirt ohne Wasser
Der Wasserstand wirkte sich auch teilweise auf die Wasserversorgung aus. So war der Aggsbacher Wirt Mario Pulker mit seinen Hausbrunnen von der Trockenheit stark betroffen. "Ich musste mir Wasser anliefern lassen, damit der Hotel- und Gastronomiebetrieb ungestört weitergehen kann", so Pulker. Einer seiner Brunnen hängt von der Donau ab, zwei weitere von einer Quelle und dem Grundwasser. Er verrät auch, dass er von anderen Wirtschaftstreibenden und Privatpersonen aus der Region gehört hatte, dass diese ebenso unter Wassermangel leiden. Doch auch die Schiffsfahrt war betroffen. "Bei unseren Linien- und Charterschiffen kam es zu geringfügigen Verspätungen – der Grund sind zwei seichtere Stellen im Wasser", erklärt Brandner-Geschäftsführerin Barbara Brandner.
Wenig Wasserdurchfluss
Doch nicht nur die Wasserhöhe war ausschlaggebend. "Für uns ist aber eher die Durchflussmenge bei dieser Thematik wichtiger. Diese hat sich um die Hälfte reduziert. Normalstand wären um die 1.900 Kubikmeter pro Sekunde, derzeit pendelt es zwischen 800 und 900 (Normalzustand in den Wintermonaten)", so Franz Higer vom Hydrologischen Dienst des Landes NÖ. "Dies hängt aber nicht nur mit der Niederschlagsmenge in unserer Region zusammen, sondern eher mit jener im Westen." Auch die "ViaDonau" erklärte, dass es zwar zu keinem offiziellen "Fahrverbot" kommt, aber der Schiffsführer, unabhängig vom jeweiligen Wasserstand, der allgemeinen Sorgfaltspflicht bei der Befahrung der Donau nachzukommen habe. Mittlerweile hat sich die Lage aber schon ein wenig beruhigt. Am Montag 10 Uhr hatte die Donau bei der Messstelle Kienstock einen Stand von rund 270 cm und auch die Durchflussmenge hat sich mit 1.600 Kubikmetern "beruhigt". "Es bleibt trotzdem abzuwarten, da es doch wieder heißer wird", so Franz Higer vom Hydrologischen Dienst abschließend.
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