Yspertaler steht auf weibliche Formen
Yspertal. Der Yspertaler Berthold Brodar und der Kultroller aus Italien, die Vespa, haben viele Gemeinsamkeiten - so feierten beide vor wenigen Tagen ihren 70. Geburtstag. Das Zweirad übte auf den gebürtigen Wiener schon immer eine ganz besondere Anziehung aus. "Bereits im Alter von zehn Jahren war für mich klar, dass ich unbedingt eine Vespa brauche, sie hat mir einfach schon immer sehr gut gefallen", erinnert sich Brodar noch ganz genau.
Im Alter von elf Jahren begann er am Theater zu arbeiten, das dafür erhaltene Geld investierte er an seinem 15. Geburtstag für den Kauf seiner ersten Vespa. "Die weiblichen Formen sowie der 'hübsche Popo' der Vespa haben es mir einfach angetan", so Brodar über seine Faszination.
Ein Kreislauf schließt sich
Nach der Absolvierung einer Hotelfachschule verschlug es Brodar in die Automobilbranche. Dabei baute er unter anderem das Vetriebsnetz von Subaru in Österreich auf und erzielte besonders große Erfolge im Behördengeschäft und verkaufte hunderte Fahrzeuge an Gendarmerie und ÖAMTC.
Durch den Wechsel zur Wiener Zweirad-Traditionsfirma Faber schloss sich der Kreislauf mit der Vespa wieder, wo Berthold Brodar als Geschäftsführer für den Österreich-Import verantwortlich war. "Ich nutzte die Vespa auch als Dienstfahrzeug mit Anzug und Krawatte. Damit war gewährleistet, dass ich zu all meinen Terminen bei Ministerien oder Meetings in Wien pünktlich erscheine. Ich kam einfach schneller voran und hatte kein Parkplatzproblem", schmunzelt Brodar.
Die Vespa war heiß begehrt
Die Vespa galt auch immer als Statussymbol und war somit auch ausschlaggebend bei der ersten Begegnung mit seiner Frau. "Wir haben uns in der Fahrschule kennengelernt und meine Frau war von meinem Zweirad sofort angetan", blickt Brodar noch gerne auf den Beginn zurück, welcher mittlerweile 50 Jahre zurückliegt.
Auch heute legt der 70-Jährige noch zahlreiche Kilometer mit seiner Vespa zurück. "Egal ob zum Einkaufen oder im Sommer zum benachbarten Badeteich. Bewaffnet mit Badehose, Hemd erfrische ich mich dann bis zu drei Mal täglich im Wasser", so der Yspertaler.
Eine Vielzahl an Vorteilen
Der 70-Jährige ist dem Traditionsroller trotz seiner Pension noch eng verbunden. "Ich würde mir für Österreich ein größeres Verständnis für Zweiradfahrer wünschen. In Italien ist das ganz normal, bei uns fehlt es leider total. Dabei gäbe es eine Vielzahl an Vorteilen vorallem im städtischen Bereich. Ich habe beispielsweise beim Gesetz mitgewirkt, welches Zweiradfahrern ermöglicht an einer stehenden Kolonne vorbeizufahren", erzählt Berthold Brodar.
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