Neudorf
14-Nothelferkapelle-Kapelle von Johann Minarik fertig gestellt
NEUDORF. Anfang Oktober wurde die neu restaurierte 14-Nothelfer-Kapelle mit neuem Altarbild von Johann Minarik in Neudorf im Weinviertel wiedereröffnet. Diese Barockkapelle ist eines der ältesten Gebäude in Neudorf. Da die Pest in den Jahren 1679 und 1713 in Neudorf viele Opfer forderte, wurden die Toten in einem Massengrab unmittelbar neben der Kirchstetter Straße bestattet. Später erbaute man an dieser Stelle in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts die barocke Kapelle. Vorhandene Aufzeichnungen zeigen, dass die 14-Nothelfer-Kapelle alle 30 bis 50 Jahre saniert wurde. Auch das damals angeschaffte 14-Nothelferbild hängt im Original in der Pfarrkirche von Neudorf und zählt dort zu den wertvollsten Bildern.
Der Dorferneuerungsverein Neudorf im Weinviertel, rund um den langjährigen Obmann Karl Krückl, sanierte während der weltweit größten Pandemie in den Jahren 2020 und 2021 die Kapelle erneut von Grund auf. Krückl: „Diese historische Andachtsstätte soll auch weiterhin ein leuchtendes Glaubenszeichen bleiben, der sich die NeudorferInnen und alle Menschen anvertrauen können.“ Unzählige freiwillige Arbeitsstunden wurden geleistet und zur Krönung hat sich der seit 46 Jahren in Zlabern lebende Künstler Johann Minarik bereit erklärt, das neue Altarbild der 14-Nothelfer zu malen. Es zeigt eine Szene zwischen Himmel und Erde, angedeutet durch die bittenden Hände der Menschen und den himmlischen Scharen rund um Gott. Christopherus, der Christus-Träger, geleitet das Christuskind sicher durch Sturm und Flut des Lebensflusses, unterstützt von den 14 tapferen Frauen und Männern, die aus Überzeugung und Gottesliebe zu Märtyrern geworden sind. Landtagspräsident Karl Wilfing besuchte die Kapelle. Wilfing: „Jedes Projekt, das unser schönes Weinviertel in seiner Geschichte erhält und in die Zukunft gereicht, ist höchst willkommen. Ich gratuliere dem Dorferneuerungsverein mit Karl Krückl zur gelungenen Restauration und auch Johann Minarik zu diesem wundervollen Altarbild.“
Über Johann Minarik
Johann Minarik ist ein geborener Wiener und hat sich mit seiner Frau Christine im Jahr 1976 in ein altes Winzerhaus aus 1834 verliebt. Liebevoll saniert haben die beiden auch 2005 die „Goldene Kelle“ vom Land NÖ für das Schmuckstück verliehen bekommen. Minarik war schon als Kind mit mehreren Talenten gesegnet und hat sich im Endeffekt für seine große Liebe, die Malerei, entschieden. Dennoch wollte er erst sein Geld als studierter Diplomkaufmann verdienen. 33 Jahre seines Lebens war er für den Erdölkonzern Esso international und in Österreich tätig. Minarik: „Meinen Lebensunterhalt wollte ich nie mit Kunst verdienen müssen. Ich kann malen, male aber noch besser, wenn ich Lust dazu habe, nicht aber unter finanziellem Druck.“
Seit über 40 Jahren nun ist Minarik bereits künstlerisch mit dem Weinviertel verbunden. Unzählige Werke zieren zum Beispiel das Hotel Neustifter in Poysdorf, die Kellergasse in Poysdorf, den Sektkeller Riegelhofer, den neuen Keller des DEV-Neudorf/Weinviertel oder auch beim Kellergassenfest in Falkenstein kommen KunstliebhaberInnen in Scharen, um sich „einen Minarik“ anzuschaffen. Im Hintaus von Zlabern ziert auch von Johann Minarik der neu erbaute Bildstock „Flucht der Heiligen Familie“ den Wegesrand. Direkt am viel befahrenen Veltliner-Radweg gelegen ist dies ein beliebter Halt für RadlerInnen.
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