Mund-Nasen-Schutz
Abzocke in Schnellbahnzug S 2
Besonders scharf kontrollierten ÖBB Mitarbeiter das Tragen des Mund-Nasen-Schutz. Die Zielgruppe: Schüler.
WOLKERSDORF/MISTELBACH. Das war dann wohl doch nicht die feine englische Art. In der morgendlichen Schnellbahn zwischen Wolkersdorf und Mistelbach brachten zwei Kontrolleure Schwung in die müden Gesichter. Ihr Auftrag: das korrekte Tragen des Mund-Nasen-Schutzes.
Schülerzug
Ohne viel Umschweife machten sie dies auch gleich nach ihrem Erscheinen im Abteil dem vorwiegend jungen Publikum – um 7.10 Uhr wird diese Strecke von vielen Schülern genutzt – klar. "Jetzt 40 Euro zahlen oder mit Anzeige 70", lautete die Zahlungsanweisung. Dabei war egal ob der Mund-Nasen-Schutz (MNS) lediglich verrutscht war oder ob er gar nicht vorhanden war, schildern die Fahrgäste.
Wer nicht genug Bares zur Hand hatte, konnte kundenfreundlich auch mit Karte bei den Kontrolleuren bezahlen. Ob die Fahrgäste einen gültigen Fahrschein hatten, war den Maskenkontrolleuren dabei nicht wichtig.
ÖBB Kontrolleure
ÖBB-Sprecher Christopher Seif meint: "Grundsätzlich wird eine Strafe erst ausgesprochen, wenn auf Nachfrage kein Mund-Nasen-Schutz vorhanden beziehungsweise wenn der Aufforderung nach einem korrekten Tragen des MNS nicht Folge geleistet wird." Auch, dass diese erst im Zuge von Ticketkontrollen stattfinden, beteuert Seif. Eigene Kontrollen nur für MNS gibt es nicht.
"Es ist schon ok darauf zu achten, dass der Mund-Nasen-Schutz korrekt getragen wird. Aber in diesem Zug waren es vor allem Kinder", ärgert sich der Vater eines Betroffenen, "diese einzuschüchtern, wirkt schon nach Abzocke. Im ersten Anlauf hätte es vielleicht auch eine Verwarnung getan."
ZUR SACHE
Was als Mund-Nasen-Schutz in der ÖBB akzeptiert wird, richtet sich laut Christopher Seif nach den behördlichen Vorgaben – alles, was auch sonst als MNS erlaubt ist, gilt auch in den Öffentlichen Verkehrsmitteln.
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