Landesgericht
Anklage im Gerasdorfer Tschetschenen-Mord
GERASDORF. Die Ereignisse des 4. Julis 2020 werden die Gerichte noch länger beschäftigen. Wegen des Tod des 43-jährigen Martin B. auf einem abgelegenen Firmengelände an der Brünner Straße wird jetzt Mordanklage erhoben.
Die Staatsanwaltschaft nimmt nun den mutmaßlichen Todesschützen Sar-Ali A. ins Visir. Er soll sich mit dem Regimekritiker in Gerasdorf verabredet haben, um in einem fingierten Tauschgeschäft eine Waffe zu erwerben. Doch anstatt eines Geschäfts feuerte Sar-Ali (47) auf Martin B. Dessen Bodyguard konnte nicht mehr rechtzeitig eingreifen. Er wurde – nicht rechtskräftig – zu einer Freiheitsstraße von 14 Jahren verurteilt.
Da Martin B. in seinen Videoblogs zuvor massive Kritik am tschetschenischen Regionalpräsidenten Ramsan Kadyrow getätigt hatte, wurde in der tschetschenischen Exil-Gemeinschaft die Vermutung laut, dass es sich hier um eine von langer Hand geplante gezielte Tötung gehandelt hätte.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.