Auf Euphorie folgt Reue
Tattoos sind in den letzten Jahren zu einem Modetrend geworden.
Waren es früher in erster Linie Kriminelle oder Matrosen die sich tätowieren ließen, so gehören die bunten Körperbemalungen heute längst zum Gesellschaftsbild. Laut „google“ sind mehr als zehn Prozent der Menschen in den westlichen Industrieländern mit Hautbildern oder oft auch Schriftzügen geschmückt. Ob die Initialen der Kinder, kleine Sternchen oder den kompletten Rücken bedeckende Gemälde, viele Jugendliche, Frauen und Männer haben mittlerweile ein Tattoo.
Bei der Entscheidung für ein bestimmtes Motiv spielen neben der Optik auch die Kosten eine wichtige Rolle. Ein kleines Blümchen bekommt man ab 70 Euro, ein kleines Tattoo 200 bis 300 Euro. Wenn der Tätowierer ein eigenes Design entwerfen soll, kann das bis an die 500 Euro pro Stunde kosten. Je nach Größe und Körperstelle kommt ein solches Kunstwerk leicht auf mehrere Tausend Euro.
Regina Sigmund - gewerberechtliche Geschäftsführerin in einem Schönheitssalon in Mistelbach – sie ist selber ausgebildete Pigmentiererin und hat sich erst vor zwei Jahren ein Tattoo auf ihr Dekolleté mit dem Schriftzug „Vivre et laisser vivre“ machen lassen, ist sehr zufrieden: „Das ist Französisch und heißt Leben und leben lassen. Für mich hat es eine ganz persönliche Bedeutung und gehört zu meiner Lebenseinstellung.“ Sie hat jedoch seit 23 Jahren ein anderes Tattoo, welches sie unbedingt entfernen will.
Weg mit Jugendsünden
Das „Peckerl“ bleibt ein Leben lang. Der Name der Freundin oder des Freundes in die Haut gemalt kann nach einem Partnerwechsel mehr als nur lästig werden. Und so mancher berufliche Einstieg oder Aufstieg steht in Frage, wenn der Kandidat eine Tätowierung trägt, die so gar nicht zu dem Image passt, das die jeweilige Firma von ihren Mitarbeitern erwartet. Dann wird das zunächst als besonders schick empfundene Tattoo Bild schon bald zur Jugendsünde, die man lieber nicht begangen hätte.
Auch Petra Schultes Inhaberin des Mistelbacher Beautysalons hat seit 17 Jahren ein Tattoo auf dem Schulterblatt: „Ich ärgere mich jetzt, dass ich es damals gemacht habe. Heute stört es mich sehr. Ich will es entfernen lassen und habe schon eine Sitzung hinter mir. Werde aber noch mehrere benötigen.“ Früher durfte eine Kosmetikerin Tattoos entfernen, heutzutage dürfen das nur mehr Ärzte. Entsprechend teuer ist so eine Behandlung. Eine Tattoo Entfernung soll nicht nur äußerst schmerzhaft, langwierig und mit möglichen Narbenbildungen verbunden sein, sondern kostet angeblich das 10- bis 30fache des Herstellungspreises.
Was in der Teenagerzeit noch „cool“ war, ist später manchmal peinlich. Deshalb sollte man wirklich sehr genau überlegen, bevor man sich so ein „Peckerl“ machen lässt, denn die Lebenseinstellung ändert sich auf jeden Fall.
Kommentare
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.