Nachruf
Der letzte Radetzkymarsch für Gerhard Bocek
Abschied vom Marchfelderhof-Chef
DEUTSCH-WAGRAM. "Niemals leer gehen" war der Satz, den man hinter den Kulissen mindestens genau so oft von Gerhard Bocek hörte, wie sein schallendes Lachen im Gastraum des Marchfelderhofs. Und er machte es vor, packte selbst an, zeigte wie Gastronomie funktioniert. Sonst wäre sein Haus wohl nicht was es heute ist – ein weit über die kleine Stadt am Wiener Stadtrand bekanntes Restaurant, wo sich Seitenblicke-Promis und auch wirklich große Namen ein Stelldichein gaben.
Völlig unerwartet wurde heute die Nachricht seines Todes bekannt. Viele, die Sonntags ihren Corona-Alltag mit einem Marchfelderhof-Menü versüßten, scherzten noch bei der Abholung mit dem Chef. Er selbst voller Pläne für die Wiedereröffnung. Dementsprechend fassungslos ist man nun in Deutsch-Wagram. Die Nachricht des Todes des 78-Jährigen sorgte für ein ebenso großes mediales Echo, wie viele seiner Feste mit großem Aufgebot. Sie waren spektakulär und für jene die mitmachten legendär. Er ging niemals leer, auch nicht auf seinem letzten Weg.
Zur Info
Die Autorin jobbte zu Beginn ihrer Studienzeit zwei Jahre als "Empfangsdame" im Marchfelderhof. Das Café zählte zum erweiterten Wohnzimmer, wo sich die Deutsch-Wagramer Jugend Mitte der 90er traf. Es bekam auch offiziell den liebevollen Spitznamen "Jack".
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