Holz 2023
Es schaut nicht gut aus für den Wald

Seit 2003 führt Nikolaus Fernsebner das Ressort. | Foto: Mold
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Es ist nicht gute bestellt um die Wälder des Bezirks: Trockenheit und unbedarfte Müllentsorgung setzten ihnen ebenso zuvor der Borkenkäfer.

BEZIRK MISTELBACH. "So einen Regen, wie in den letzten Tagen, bräuchten wir öfters", meint Nikolaus Fernsebner, Leiter der Bezirksforstinspektion Gänserndorf/Mistelbach. Der gebürtige Salzburger beschäftigt sich seit Jahrzehnten mit den Weinviertler Wäldern. Steigende Temperaturen und immer weniger Niederschläge setzen dem Baumbestand im Bezirk Mistelbach zu. "Es gibt bereits kleinflächige Versuche von der Universität für Bodenkultur und dem Bundesamt für Wald, bei denen mit trockenresistenteren Baumarten experimentiert wird. Aber bis man gesicherte Ergebnisse hat, wird es noch ein paar Jahrzehnte dauern", weiß der Forstwirt. Anders als in der Landwirtschaft braucht es im Wald sehr langfristige Entscheidungsstränge. "Wir werden die Auswirkungen unserer Entscheidungen vermutlich gar nicht mehr erleben", meint Fernsebner. Nichtsdestotrotz arbeitet man schon seit Jahren daran den Wald "klimafit" zu gestalten.

Eschensterben

Besonders schwer haben es derzeit die Eschen. Das kleine weiße Stängelbecherchen, eine aus Asien eingeschleppte Pilzart, greift die Bäume an, bis die Wurzeln absterben und sie umfallen. Während die asiatischen Eschenarten dagegen immun sind, ist ein Pilzbefall für die bei uns heimische gemeine Esche und die schmalblättrige Esche tödlich. Das Bundesamt für Wald hat deshalb ein eigenes Programm "Esche in Not" ins Leben gerufen, um diese Baumart in der Region zu erhalten. Dabei werden resistente heimische Eschenarten gesucht.

Das Problem des Borkenkäferbefalls, der vor einigen Jahren den Mistelbacher Wäldern zugesetzt hatte - hier waren vor allem Kiefern betroffen -, bekam man rasch in den Griff. "Die Waldbesitzer haben schnell reagiert und die betroffenen Bäume aus dem Wald entfernt", ist Nikolaus Fernsebner über das geglückte Krisenmanagement froh.

Derzeit ist es eher der Eichenprozessionsspinner, die für kahle Bäume sorgt. "Er frisst die Blätter und schwächt den Baum, allerdings nicht so, dass er abstirbt. Der Eichenprozessionsspinner ist aber eher für den Menschen ein Problem", erklärt der Waldexperte.

Der Wald wächst

Mit 16,1 Prozent Waldfläche zählt der Bezirk Mistelbach zu den unbewaldetsten in Österreich. Für jede Rodung schreibt die Bezirkshauptmannschaft aber Ersatzaufforstungen vor. "Für jeden gerodeten Quadratmeter Wald müssen drei Quadratmeter aufgeforstet werden", sagt Fernsebner. Das erklärt auch, dass der Wald im Bezirk Mistelbach in den letzten zehn Jahren um 133 Hektar gewachsen ist. Derzeit sind es 21.000 Hektar.

"Im Wald sollte man sich wie als Gast bei Freunden verhalten. Man schmeißt dort auch nicht den Müll aufs Sofa."
Nikolaus Fernsebner

Um ihn als Naherholungsgebiet zu erhalten, braucht es einen sorgsamen Umgang fordert Fernsebner: "Geht man in den Wald, sollte man seinen Müll wieder mit nach Hause nehmen. Wer die frische Waldluft genießen möchte, sollte auf jeden Fall auf Zigaretten verzichten. Man glaubt gar nicht wie schnell ein Waldbrand ausgelöst ist."

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