Historisches Rätsel gelüftet
Gedenkstein zur Marchfelder Basis in Seyring errichtet

GRin Brigitte Groß, GRin Gabriele Berger, GRin Anita Krammel, GR Manfred Hammerl, Rainer Prager, Bgm. Alexander Vojta, Othmar Scheider | Foto: GGK
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  • GRin Brigitte Groß, GRin Gabriele Berger, GRin Anita Krammel, GR Manfred Hammerl, Rainer Prager, Bgm. Alexander Vojta, Othmar Scheider
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Mehrerer Privatpersonen und Organisationen konnten ein historisches Rätsel rund um die Marchfelder Basis in Gerasdorf bei Wien lösen. Die beiden Endpunkte der Marchfelder Basis waren in Vergessenheit geraten. Diese bildeten vor 260 Jahren den Beginn der Vermessung der habsburgischen Ländern und dienten somit dem Zweck, Wissen über die Größe und Gestalt des Erdkörpers zu erlangen.

GERASDORF. Es war wieder einmal die gute Maria Theresia, die den Anstoß gab. Weil sie es ganz genau wissen wollte, wie groß das Reich sei, in dem sie herrschte, ließ sie es vermessen. So wurde 1763 Pater Joseph Liesganig beauftragt die "Marchfelder Basis" zwischen Seyring und Großhofen zu vermessen. Nachdem er bereits im Jahr davor die "Wiener Neustädter Basis" zwischen Wr. Neustadt und Neunkirchen vermessen hatte, schloss er daran ein Dreiecksnetz an, das im Wiener Meridian von Brünn bis Varaždin verlief. Dies war der Beginn der Vermessung der habsburgischen Länder.

Die beiden Endpunkte der Marchfelder Basis waren in Vergessenheit geraten. Selbst in einer Dissertation im Jahre 1949 von Paula Embacher, die die "Liesganig'sche Gradmessung" zum Thema hatte, wurde festgehalten, dass in der Natur keine Hinweise mehr auf die beiden Endpunkte der Marchfelder Basis auffindbar waren, da diese "inmitten von Ackerparzellen lagen".
Erst im Vorjahr konnten auf Initiative des Gerasdorfers Othmar Scheider, seitens der Vermessungsabteilung des Amtes der NÖ Landesregierung von Rainer Prager, die beiden Basispunkte dieser Grundlinie in Seyring und Großhofen rekonstruiert werden.

Gedenkstein

Nun errichtete die Stadtgemeinde zum Gedenken an die Marchfelder Basis ein Gedenkstein. Dieser befindet sich in Seyring, Ecke Helmaweg / Fasangasse und liegt etwa 350 Meter vom tatsächlichen nördlichen Endpunkt der Marchfelder Basis entfernt.

Seitens des Bundesamtes für Eich- und Vermessungswesen wurde im neu errichteten Gedenkstein auch ein Kontrollpunkt für Smartphones integriert. Smartphones werden sehr häufig zur Navigation genutzt. Wie genau die Positionsbestimmung tatsächlich ist, wissen nur wenige. In Seyring kann jetzt jeder selbst bei einem Kontrollpunkt die Ortungsgenauigkeit seines Mobilgeräts überprüfen.
Das Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen (BEV) liefert in Österreich hochgenaue Positionierungsdaten. Der Kontrollpunkt in Seyring ist der fünfte Kontrollpunkt im Land Niederösterreich und zugleich der 24. Kontrollpunkt für Smartphones in ganz Österreich.
Mit dem Smartphone wird der QR-Code auf der Platte des Steines eingescannt. Dadurch öffnet sich automatisch eine Karte. Wenn dann das Handy genau über die gekennzeichnete Metallplatte gehalten wird, ist der Unterschied zwischen tatsächlicher Position und angezeigter Position des Smartphones ersichtlich.
Nähere Informationen zu den BEV-Kontrollpunkten gibt es im Internet unter kontrollpunkt.bev.gv.at

Ehrungen

Im Zuge der Eröffnungsfeier des Gedenksteins zur Marchfelder Basis durfte Bürgermeister Alexander Vojta noch zwei Ehrungen der Stadtgemeinde Gerasdorf vornehmen. Othmar Scheider und Rainer Prager wurden mit der Kulturmedaille der Stadtgemeinde Gerasdorf bei Wien ausgezeichnet. Die Verleihung der Auszeichnung erfolgte aufgrund der intensiven Ausarbeitungen und Recherchen rund um die in Vergessenheit geratenen Endpunkte der Marchfelder Basis.
Alexander Vojta betont: „Mit dem Gedenkstein zur Marchfelder Basis und dem Vermessungs-Kontrollpunkt haben wir jetzt eine neue Attraktion im Ortsteil Seyring. Auf der Informations-Stele steht viel zur Geschichte dieses Platzes, der auf Maria Theresia zurückreicht.“

GRin Brigitte Groß, GRin Gabriele Berger, GRin Anita Krammel, GR Manfred Hammerl, Rainer Prager, Bgm. Alexander Vojta, Othmar Scheider | Foto: GGK

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