Grab nach 68 Jahren gefunden
Knapp 70 Jahre lang suchten die Angehörigen eines im Zweiten Weltkrieg verstorbenen sowjetischen Soldaten nach seiner letzten Ruhestätte. Historiker des Ludwig Boltzmann Instituts für Kriegsfolgen-Foschung fanden das Grab nun in Mistelbach. Insgesamt sind 918 gefallene Sowjetsoldaten auf dem Soldatenfriedhof in Mistelbach begraben, viele der Toten sind bis heute unbekannt. Einer der Beerdigten erhielt nun wieder seinen Namen: Jakov Dyschlenko. Der Ukrainer war 41 Jahre alt, als er im Kampf um die Befreiung Österreichs getötet wurde.
Enkelin und Urenkel besuchten nun das Grab in Mistelbach. „Für mich ist das heute ein sehr wichtiger Tag. Jahrzehntelang haben wir nicht gewusst, wo mein Großvater begraben ist. Dieses Nicht-Wissen hat eine Lücke und eine Leere in unserer Familie ausgelöst. Jetzt verspüre ich eine große Erleichterung“, sagt Maria Maistrenko, die Enkelin von Jakov Dyschlenko.
Jakov Dyschlenko starb am 15. April 1945 in der Nähe von Hohenau. „Obwohl ich meinen Urgroßvater nicht persönlich gekannt habe, so weiß ich doch viel über ihn. Er wurde immer als so herzlich und so großzügig geschildert. Er hat in unserer Familie ein hohes Ansehen genossen, er war immer eine wichtige Person - und er ist es auch für mich heute“, so der Urenkel Aleksej Tschernysch.
Der Urenkel und die Enkelin von Jakov Dyschlenko haben Erde aus der Ukraine in das Weinviertel mitgebracht. Und sie nehmen Erde aus Mistelbach mit nach Hause, für das Grab, in dem die Witwe des toten Soldaten bestattet ist.
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