Business Brunch
Hautnah mit Abstand
KIRCHSTETTEN. Als Veranstalter braucht man in diesen Zeiten vor allem gute Nerven und enorme Flexibilität. Klassikfestival-Intendant Stephan Gartner im Interview über die kommende Saison.
BEZIRKSBLÄTTER: Nach der Ausfallsaison 2020 – wie groß ist die Freude auf die kommende?
STEPHAN GARTNER: Die Freude ist groß, aber es ist ein bissl ein mulmiges Gefühl, ob alles, was wir uns in der Theorie überlegt haben, auch tatsächlich dann so funktioniert.
Wie sehr schmerzt der letzte stille Sommer?
Eigentlich gar nicht, denn es war auch schön einmal was anderes zu machen. Allerdings: Mit dem Wissen von heute, hätten wir auch letztes Jahr spielen können.
Wie viele Gäste konnten von der letzten Saison in diese mitgenommen werden?
Wir waren im März 2020 schon zu zwei Drittel bei der Oper und bei den OpenAirs auch sehr gut verkauft. Über das Jahr hinweg sind kaum Karten zurückgegeben worden. Das zeigt das Interesse und die Treue der Gäste an und zu unserem Festival.
Die ersten vier Veranstaltungsserien im Sommer finden im Freien statt. Wie schaut hier das Sicherheitskonzept aus?
Das kleinste Opernhaus der Welt ist in den Garten übersiedelt. Wir bleiben aber unserem Motto treu: Hautnah, aber mit Abstand, kann man Oper erleben.
Bei den 3G-Checks, sowie der Ticketkontrolle gilt es Staupunkte zu vermeiden. Bei den großen Konzerten werden wir vielleicht mehrere Eingänge machen. Die nächsten Wochen nutzen wir auf jeden Fall, um bei anderen Veranstaltungen zu schauen, was gut funktioniert.
Ab September darf man sich auf sehr exklusive Konzerterlebnisse im Maulpertschsaal freuen.
Da haben wir schon Erfahrungswerte aus dem letzten Jahr. Mit der halben Bestuhlung ist es natürlich finanziell sehr herausfordernd. Wenn die Nachfrage sehr hoch ist, sind zweite Vorstellungen denkbar. Das wird aber sehr kurzfristig entschieden. Wer fix seinen Platz haben möchte, sollte sich lieber rasch Tickets sichern.
Der Programmkalender nimmt die Ausmaße eines normalen Jahres an. Ist das optimistisch oder realistisch, weil das Publikum ein verlorenes Jahr aufholen möchte?
Das Programm ist so wie in normalen Jahren. Ich glaube, das Publikum will kommen. Einladungen und Veranstaltungen werden nach dem letzten Jahr einfach mehr wertgeschätzt.
Danke für das Interview und viel Erfolg!
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