Kultplatz Kreisgrabenanlage

Zu Besuch bei den Forschern: Johann Fally, Josef Kohlfock, Kurt Hackl,  Franz Strobl und Markus Koller. | Foto: privat
  • Zu Besuch bei den Forschern: Johann Fally, Josef Kohlfock, Kurt Hackl, Franz Strobl und Markus Koller.
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HORNSBURG. Schon 2000 Jahre vor Stonehenge wurden im Weinviertel Monumentalbauten errichtet, bloß überdauerten die Holzpalisaden nicht die Zeit. Seit vier Wochen wird bei glühender Hitze gegraben und geforscht. Diejungsteinzeitliche Kreisgrabenanlage ist in Hornsburg bereits die zweite, die wissenschaftlich erforscht wird.

Das Projekt der Uni Wien in Kooperation mit dem Ludwig Boltzmann Institut für Virtuelle Archäologie schließt unter der Leitung von Wolfgang Neubauer an die Erkenntnisse der Grabungen aus dem Jahr 2009 an und versucht, Zusammenhänge herauszufinden. „Diese Anlage ist sehr mächtig. Der äußere Kreis hat einen Durchmesser von 110 Meter, die Gräben sind 6 Meter breit und 3 Meter tief. Es sind drei Gräben, durch die eine Torgasse von außen ins Zentrum führt“, berichtet Neubauer.

Noch knapp zwei Wochen werden Wolfgang Neubauer und Universitätsprofessor Timothy Taylor vom Institut für Urgeschichte und Historische Archäologie sowie die 40 bis 60 Mitarbeiter und Studenten die Kreisgrabenanlage in Hornsburg ausgraben und erforschen, dann wird sie wieder unter der Erde verschwinden und nur mit Hilfe hochauflösender Magnetometersysteme und der Luftbildarchäologie zu sehen sein.

Zur Sache

Die Kreisgrabenanlagen gehören zu Europas ältesten Monumentalbauten und wurden zwischen 4800 und 4500 vor Christus errichtet. Die ersten Kreisgräben kann man erfassen, nachdem um 4900 v. Chr. durch große kriegerische Szenarien ganze Landstriche bereinigt und neue Siedlungen geschaffen wurden. „Kreisgräben waren ein integraler Bestandteil der Siedlungen und hatten große Bedeutung, möglicherweise als Ritualplatz für Initiationsrituale, Hochzeiten und Begräbnisse“, erläutert der Archäologe Wolfgang Neubauer. Zahlreiche Knochenfunde deuten darauf hin, dass im Zentrum der Kreisgräben gefeiert und gegessen wurde. Auf Viehzucht dürfte sich auch der Lebensunterhalt der damaligen Siedler begründet haben. Neben Rindern und Ziegen wurden erstmalig Wildpferde in dieser Gegend nachgewiesen. Hohe Holzpalisaden säumten die Kreisgräben, gefinkelt angelegte Wege ins Innere gaben den Blick ins Zentrum von außen nicht frei. Exakt wurde festgestellt, wo die mit Schnitzarbeiten verzierten Holzpfosten standen. Wären die Weinviertler Kreisgräben aus Stein gewesen, dann gehörten sie vermutlich zu den berühmtesten Monumentalbauten der Welt.

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