Laa trauert um Alois Mock
LAA. Sein Name ist untrennbar mit dem Fall des Eisernen Vorhangs verbunden. Er war es der Österreich in die Europäische Union führte. Alois Mock, Vizekanzler, Außenminister und ÖVP-Chef, verstarb nach langer schwerer Krankheit im Alter von 82 Jahren.
Mr. Europa
In seine Amtszeit als Außenminister (1987 bis 1995) fielen die großen Veränderungen des ausklingenden Jahrtausends für unser Land. 1989 war er es, der die Zäune des Eiseren Vorhangs durchschnitt. So auch in Laa an der Grenze zur damaligen Tschechoslowakei. Altbürgermeister Manfred Fass erinnert sich an die Ereignisse vom 17. Dezember 1989: "Der damalige Außenminister Alois Mock und sein tschechischer Amtskollege Jiri Dienstbier kamen nach Laa." Mehr als 1000 Menschen versammelten sich auf dem Laaer Hauptplatz – viele davon Tschechen. "Es herrschte eine euphorische Stimmung – Aufbruchsstimmung", erzählt Fass. Anschließend fuhr er mit 50 Journalisten aus der ganzen Welt – "USA, Japan und sogar der Gaddafi hatte seine Leute da" – an die Grenze, wo die beiden Minister den Zaun des Eisernen Vorhangs durchschnitten.
Das Ende der Welt
"Endlich konnte man ohne Hindernisse reisen. Was vorher unüberwindbar schien, brach plötzlich auf", berichtet der Altbürgermeister über seine persönlichen Eindrücke, "als Kinder wurde uns immer gesagt, wir dürfen da nicht hingehen. Da ist der Eiserne Vorhang. Ich dachte das ist das Ende der Welt. Doch dann habe ich Lichter auf der anderen Seite gesehen und bemerkt, da sind auch Menschen."
Idealfall eines Politikers
Alois Mock kehrte noch öfters an die Stätte seines historischen Wirkens zurück. Zweimal besuchte er das Zwiebelfest, eröffnete das Kulturdenkmal in der Nähe des alten Zollhauses. "Er war ein korrekter, netter Mensch, hatte Verständnis für alle. Ein Idealfall eines Politikers", zollt Manfred Fass dem großen Mann der ÖVP seinen Respekt.
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