Bundeskanzleramt
„Lad umtragen“ wird Kulturerbe

Die Mistelbacher Delegation im Bundeskanzleramt. | Foto: Stadtgemeinde Mistelbach
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MISTELBACH. Seit dem Jahr 1698 ist das sogenannte „Lad umtragen“ der Mistelbacher Hauerzunft ein gelebtes Brauchtum in der Bezirkshauptstadt und zählt damit zur ältesten Tradition der Stadt. Dabei wird im Rahmen des Mistelbacher Bezirkshauptstadtfestes die Hauerlade mit allen Gründungsdokumenten und dem Stiftungsbrief vom Altzechmeister zum neugewählten Oberzechmeister getragen.
Per Dienstag, dem 8. Oktober, ist das „Lad umtragen“ in das „Nationale Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes“ in Österreich aufgenommen worden. Maßgeblich für die Aufnahme verantwortlich war Bürgermeister Christian Balon, der einen mehrseitigen Antrag schrieb und die Nominierung initiierte. Nun erfolgte im Bundeskanzleramt in Wien die offizielle Urkundenüberreichung, wo Gemeinderätin Iris Sroufek in Vertretung der Stadtgemeinde Mistelbach gemeinsam mit einer Delegation der Mistelbacher Hauerinnung die Urkunde entgegennahm. Die Überreichung erfolgte durch die Präsidentin der österreichischen UNESCO-Kommission Sabine Haag und dem Bundesminister für EU, Kunst, Kultur und Medien, Mag. Alexander Schallenberg, im Rahmen der 10-Jahres-Feier der Ratifizierung der UNESCO-Konvention.

Herbert Christen als Zechschreiber der Hauerinnung wurde dabei zur Geschichte und den Traditionen der Hauerinnung und des „Lad umtragens“ befragt, Gemeinderätin Iris Sroufek betonte die Bedeutung der Hauerinnung für die Stadt bzw. in welcher Form diese in Mistelbach präsent ist. „Es geht nicht so sehr um das abstrakte Kulturerbe an sich. Es geht vor allem um die Menschen, die das Kulturerbe nachhaltig pflegen, weitergeben und weiterentwickeln. Denn sie sind es, die in Einzelinitiativen, Gruppen oder Vereinen mit großer Leidenschaft und mit unzähligen Aktivitäten dieses Kulturerbe am Leben erhalten und fortführen! Sie sind die Träger dieses Kulturerbes, das Sie als Bereicherung für die nächsten Generationen sichern und an sie weitergeben“, hob Bundesminister Mag. Alexander Schallenberg in seiner Ansprache hervor.

„Lad umtragen“ der Mistelbacher Hauerzunft

Die Mistelbacher Hauerzunft wurde 1698 als Interessensgemeinschaft freier Weinbauern gegründet und sollte für die Einhaltung der Rechte und Pflichten Sorge tragen sowie ethische wie auch soziale Belange innerhalb der Gemeinschaft regeln. Die Gründungsdokumente, Stiftungsbrief, Siegel, Urkunden, Protokolle, Mitgliedsbücher werden im Original in der Hauerlade verwahrt. Seit Gründung der Hauerzunft wird diese alle zwei Jahre im Rahmen eines feierlichen Umzugs beim Mistelbacher Bezirkshauptstadtfest, dem sogenannten „Lad umtragen“, vom Altzechmeister zum neu gewählten Oberzechmeister getragen.

„Immaterielles Kulturerbe“

Unter dem Begriff „immaterielles Kulturerbe“ werden weltweit seit 2003 vielfältige gelebte Traditionen von der UNESCO dokumentiert und geschützt. Ob Tanz, Theater, Musik, Bräuche, Feste, Naturwissen oder Handwerkstechniken – alle Formen des „immateriellen Kulturerbes“ sind immer von menschlichem Wissen und Können sowie einer Vielfalt von Fertigkeiten getragen. Langfristig regional verankertes, überliefertes Wissen werden sichtbar gemacht.

Österreich trat der UNESCO-Konvention zur Erhaltung des „immateriellen Kulturerbes“ 2009 bei. Seither ist die Österreichische UNESCO-Kommission mit der Erstellung des „Österreichischen Verzeichnisses des Immateriellen Kulturerbes“ betraut. Ein Fachbeirat entscheidet seit dem Jahr 2010 regelmäßig über Neuaufnahmen, aktuell sind nun 124 österreichische Traditionen im Verzeichnis gelistet.

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