Gesundheitswesen
LK Mistelbach: Ohne Medikamente nach Hause
MISTELBACH (ks). "Es kann doch nicht sein, dass Patienten stundenlang herumlaufen müssen, um an notwendige Medikamente zu kommen", empört sich Friedrich Schlemmer aus Mistelbach. Mit seinen 60 Jahren kann er eine beachtliche Krankenakte vorweisen. Zuletzt wurde er am 4. Jänner aus dem Krankenhaus Mistelbach entlassen. Rekonvaleszent begann dann ein wahrer Spießrutenlauf. Stundenlanges Anstehen beim Hausarzt um ein Rezept, teilweise sogar im Freien. Mit dem umgeschriebenen Rezept ging es weiter in die Apotheke.
"Bei anderen Abteilungen habe ich Medikamente bekommen, nur auf der Abteilung Gastroenterologie (Innere Medizin) wird man ohne entlassen", ärgert sich Friedrich Schlemmer. Seine Forderung ist, das Patientenwohl in den Vordergrund zu rücken und erholungsbedürftige Menschen nicht der administrativen Strapaze auszusetzen, mehrere Stellen wegen notwendiger Medikamente abzulaufen, brachte er auch schon bei der Volksanwaltschaft vor.
Der ärztliche Direktor des Krankenhauses, Christian Cebulla, erklärt: "Eine Mitgabe von Medikamenten ist uns nach dem Apothekengesetz nicht erlaubt. Allerdings versuchen wir in Einzelfällen, wo eine rechtzeitige Versorgung mit Medikamenten nicht möglich oder eine dringliche Behandlung zur Abwendung gesundheitlicher Schäden nötig ist, gemeinsam mit dem Patienten eine individuelle Lösung zu finden. Jeder Patient erhält beim Empfang Auskunft über die Bereitschaftsdienste der nächstgelegenen Apotheken.
Außerdem bemühen wir uns um eine gute Kooperation mit den Mistelbacher Apotheken.“
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