100 Jahre Niederösterreich
Medizinische Versorgung Damals und Heute
MISTELBACH. Am 15. November 1909 wurde das damalige Bezirkskrankenhaus für Chirurgie und Innere Medizin in Mistelbach feierlich eröffnet. Man startete mit 43 Betten, zwei Ärzten und sechs geistliche Schwestern. Sechs Jahre später begann bereits der Zubau des Westflügels und der Wirtschaftsgebäude und 1917 der Anbau eines Ostflügels. Nach finanziellen Schwierigkeiten, welche fast zur Schließung des Spitals geführt haben, wurden 1928 ein Zubau an der Ost- und Westseite der Infektionsabteilung und eine Aufstockung durchgeführt. 1937 erweiterte man das Bezirkskrankenhaus mit einem viergeschossigen Trakt. Die Bettenanzahl stieg mit diesem Ausbau auf 190, zusätzlich gab es von nun an eine Kapelle und Wohnräume für Ärzte und Schwestern.
Im Zweiten Weltkrieg wurde das Krankenhaus Mistelbach zum Hauptverbandsplatz, ehe es von den Russen geräumt wurde. Als Dank, dass das Krankenhaus in der Kriegsnot erhalten blieb, wurde 1950 die Schutzmantel-Madonna vor dem Krankenhaus aufgestellt und eingeweiht. Finanziert wurde sie durch freiwillige Spenden.
Schule seit den 1950ern
1951 nahm die Krankenpflegeschule unter der Leitung von Sr. Arnolda ihre Tätigkeit auf. Gleichzeitig wurde auch der Wirtschaftshof mit Wohnungen für weibliches Personal gebaut. Vier Jahre später wurden nicht nur Wohnungen für diplomierte Krankenpflegepersonen und Krankenpflegeschülerinnen geschaffen, sondern auch das Infektionsgebäude aufgestockt und die Kinderabteilung errichtet. Im Jahr 1972 wurde durch den Zubau einer Terrasse die interdisziplinäre chirurgische Intensivstation mit fünf Betten und durch den Umbau eines internen Krankenzimmers eine Herzintensivstation mit vier Betten errichtet. Am 1. Jänner 1974 wurde der Gemeindeverband gegründet und nahm seine Tätigkeit auf. Im gleichen Jahr fand die Eröffnung des Personalwohnheimes und der Reihenhäuser sowie die Grundsteinlegung für den Ausbau des Krankenhauses Abschnitt 1A, welcher am 19. Oktober 1977 eröffnet wurde, und 1B, welcher am 23. März 1983 eröffnet wurde, statt. Die letzten geistlichen Schwestern wurden am 11. September 1981 vom Krankenhaus Mistelbach abgezogen. Im Jahr 1990 wurde die Röntgenabteilung mit einem Computertomographen ausgestattet und fünf Jahre später in Mistelbach die einzige Hebammenakademie Niederösterreichs eröffnet. Das neue Ausbildungszentrum inklusive der Ausbildungserweiterung wurde 1996 eingeweiht und eröffnet.
Kooperation mit Gänserndorf
Zwei Jahre später, am 30. Juni 1998, fand die Kooperationsvertragsunterzeichnung des Medizinischen Zentrums Gänserndorf durch LH Dr. Pröll, LR Dr. Bauer, Bgm. Prorok und Obmann OSR Schüller statt. Das MZG wurde vier Jahre später in Betrieb genommen. Am 1. Jänner 2005 wurde die Rechtsträgerschaft an das Land Niederösterreich übertragen. 2008 konnte man die Untersuchungsqualität durch die Eröffnung des neu errichteten Herzkatheter Labors optimieren. In diesem Jahr wurde auch der Palliativkonsiliardienst im Klinikum implementiert. Im darauffolgenden Jahr folgten die Schaffung einer Anästhesie-Ambulanz sowie die Inbetriebnahme der neuen MRT-Anlage. Mit der Zielplanung für den Neubau mit den Schwerpunkten OP- und Intensivzentrum sowie Familienzentrum wurde im Jahr 2010 begonnen. Der Zu- und Umbau wurde 2018 fertiggestellt. Im selben Jahr wurde auch die Sozialpsychiatrische Tagesklinik für Erwachsene und ein Jahr später die Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie eingerichtet.
Die Kollegiale Führung des Landesklinikums Mistelbach-Gänserndorf blickt stolz auf die Geschichte des Hauses zurück: „Dem Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf kommt als Schwerpunktkrankenhaus des Weinviertels eine besondere Rolle zu. Wir, als Kollegiale Führung, sind stolz auf die Entwicklung des Hauses. 1909 wurde das Klinikum mit 43 Betten, zwei Ärzten und sechs Krankenschwestern eingeweiht. Heute zählt das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf mit über 500 Betten zu einem der größten Landeskliniken in Niederösterreich. Wir beschäftigen an unseren Standorten in Mistelbach und Gänserndorf mehr als 1.500 MitarbeiterInnen in 13 medizinischen Fach-Abteilungen, zwei tagesklinischen Einrichtungen und in vier Instituten. Heute können wir auch unserem Personal spezielle Sozialleistungen anbieten. Dazu zählen ein eigener Speiseraum und die Möglichkeit, in Reihenhäusern nahe dem Krankenhausareal zu wohnen. Außerdem ist auch für die Betreuung der Kinder am Krankenhausareal gesorgt. Ein großer Meilenstein wurde durch den Zu- und Umbau des Landesklinikums erreicht. In unserem Haus garantieren wir modernste Medizin und gewährleisten als Schwerpunktkrankenhaus die bestmögliche medizinische Versorgung für den Großteil der Bevölkerung des Weinviertels.“
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