Fehlendes Vertrauen
Mistelbachs Klinik-Chef Cebulla gekündigt
Paukenschlag im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf: NÖ Landesgesundheitsagentur (LGA) kündigt den ärztlichen Direktor Christian Cebulla. Der Grund dafür sei fehlendes Vertrauen in die Zusammenarbeit gewesen.
BEZIRK MISTELBACH | GÄNSERNDORF. Seit langem geht es im Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf auf und ab. Nicht nur die Gynäkologie hat mit Personalmangel und dem Abgang von Ärzten zu kämpfen, auch die Möglichkeit, hier nun MRTs durchführen zu können, überlastet. Rund 40 Anfragen soll es täglich dafür geben, lediglich acht MRTs können auch gemacht werden, für mehr fehlt es schlicht und einfach am dafür ausgebildeten Personal.
Zudem lassen Versprechungen seitens der Politik, die vor allem im Wahlkampf zu Jahresbeginn schnell über die Lippen gingen, auf sich warten – etwa die Laborambulanz, die mit Aufkommen der Corona-Krise eingestellt wurde und nun sehnlichst zurückgewünscht wird. Passiert ist bis jetzt allerdings noch nichts.
Weiter Unruhe
Überlastung, Personalmangel und Krankenstände – nicht nur das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf hat damit zu kämpfen. Und nun die nächste "Überraschung": am Dienstag wurde dem ärztlichen Leiter Christian Cebulla die Kündigung zugestellt. "Das Vertrauen in die Zusammenarbeit war nicht mehr gegeben", erklärt Barbara Schindler-Pfabigan, Sprecherin der NÖ Landesgesundheitsagentur. Was zum Zerwürfnis geführt haben könnte, behält man für sich. Nur so viel wird gesagt: "Bis zur endgültigen Neubesetzung nimmt Primar Ronald Zwrtek interimistisch die Stelle des ärztlichen Direktors ein."
Zurück zu den Menschen
Über die Beweggründe, die schlussendlich zur Kündigung des Krankenhaus-Chefs geführt haben, will Bürgermeister Erich Stubenvoll nicht spekulieren. Das seien Interna des Hauses, die auch dort bleiben sollten. Immer wieder sei jedoch von der Unzufriedenheit der Mitarbeiter zu hören gewesen. Der Wechsel in der Führungsetage könnte, überlegt Stubenvoll, ebenso wie der Wechsel der politischen Verantwortlichkeiten in der neuen Landesregierung, einen Neubeginn bringen.
"Das Landesklinikum Mistelbach-Gänserndorf ist ein gutes und modernes Haus, das einen unglaublich guten Ruf hat, etwa im Bereich der Notfallmedizin oder der Augenheilkunde. Die Menschen, die in diesem Haus arbeiten, haben ein großes Herz für die Pflege und die Patienten. Genau das muss auch im Mittelpunkt stehen. Die Energie muss genau dorthin fließen und nicht in das Ausfüllen von Formularen, das Verfassen von Berichten und Bilden von Arbeitsgruppen",
bringt es der Stadt-Chef auf den Punkt.
Anwalt prüft Kündigung
Zur Kündigung sowie den Gründen, die dazu geführt haben, will sich Christian Cebulla selbst nicht äußern. Er lässt lediglich wissen, die Kündigungsgründe nicht nachvollziehen zu können und hat bereits einen Anwalt mit der Prüfung der Causa beauftragt.
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