Neu überarbeiteter Plan sorgt für mehr Sicherheit bei einem Kernkraftwerksunfall
Militärkommando und ABC-Abwehrschule unterstützen Land NÖ im Strahlenschutz
Auch 28 Jahre nach der Reaktorkatastrophe in Tschernobyl wird der Strahlenschutz in Niederösterreich groß geschrieben. Die Vorfälle in Fukushima zeigen auf sehr tragische Art und Weise die verheerenden Auswirkungen der radioaktiven Strahlung nach einem Kernkraftwerksunfall. Solange in unmittelbarer Nähe zu Österreich Kernkraftwerke stehen bereitet man sich auch in Niederösterreich auf derartige Szenarien vor.
Militärkommandant Brigadier Rudolf Striedinger überreichte die für das Bundesland Niederösterreich aktualisierten Dekontaminationspläne an die Bezirkshauptleute der sieben niederösterreichischen Grenzbezirke zu Tschechien und der Slowakei.
Die nicht sichtbare radioaktive Strahlung stellt eine besondere Ausnahmesituation für alle Betroffenen dar.
Dieser Plan enthält Maßnahmen zur Messung und Reinigung (Dekontamination) radioaktiv verstrahlter Personen, Fahrzeuge und Gerätschaften, wie sie nach einem Kernkraftwerksunfall möglich sind. Im Plan sind Orte festgelegt, die sich besonders gut für die Einrichtung dieser „Mess- und Waschplätze“ eignen. Aktuelle militärische Luftbilder ergänzen die Pläne.
„So kann jenen Menschen geholfen werden, die sich möglicherweise mit radioaktiven Partikeln in der Nähe eines havarierten Kernkraftwerkes verunreinigt haben“, erklärt der Leiter der ABC Abwehrschule Oberst Michael Schuster.
Auch wenn die Katastrophenschützer hoffen, dass diese Pläne nie benötigt werden, wollen sie vorbereitet sein.
Die ersten Planungen wurden bereits nach Tschernobyl in enger Zusammenarbeit zwischen den Katastrophenschutzbehörden des Landes und dem Österreichischen Bundesheer in Niederösterreich entwickelt. Nun stehen nach monatelanger Detailarbeit der Spezialisten der ABC-Abwehrschule Korneuburg und der Luftstreitkräfte neue „Dekopläne“ zur Verfügung.
Der nächste Schritt der Katastrophenschutzbehörden ist die Beübung der Pläne mit den Spezialisten des Bundesheeres und der Einsatzorganisationen.
„Es ist für uns eine Selbstverständlichkeit unser Fachwissen zum Schutz der Bevölkerung auch im Strahlenschutz einzubringen“, meinte Striedinger, der sich bei allen behördlichen und militärischen Vertretern für die gute Zusammenarbeit bedankte.
„In der Vorbereitung auf Katastrophen ist das Österreichische Bundesheer ebenso wie die Freiwilligen Feuerwehren und die Rettungsorganisationen stets ein verlässlicher Partner. Gemeinsam gilt es auf Katastrophen möglichst gut vorbereitet zu sein“, so Bezirkshauptmann Gerhard Schütt.
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