Die Ausstattung im Freigelände wächst weiter
Neues Highlight im MAMUZ

- hochgeladen von Eva-Maria Gabriel
ASPARN/Zaya (ega). Das archäologische Freigelände im MAMUZ Schloss Asparn/Zaya ist um ein Architekturmodell reicher. Die frühmittelalterliche Kirche, einer rund 1100 Jahre alte Rundkirche aus Pohansko bei Břeclav nachempfunden, ist fertig gestellt und wurde unter Beisein von NÖ-Landtagspräsident Karl Wilfing feierlich präsentiert.
„Mit dem Bauprojekt gelingt es uns, den historischen Bogen auch im archäologischen Freigelände von der Eisenzeit weiter ins Frühmittelalter zu spannen. Dadurch können wir unseren Besucher ein noch größeres Kulturerlebnis bieten. Die Kirche soll das erste Gebäude eines frühmittelalterlichen Siedlungskomplexes mit Wohn- und Wirtschaftsgebäuden sein“, freut sich MAMUZ-Geschäftsführer Christoph Mayer.
Franz Pieler, wissenschaftlicher Leiter des MAMUZ, erläutert: „Pohansko war eine der großen Zentralsiedlungen des sogenannten „Großmährischen Reichs“ an der Thaya, das seine Einflusszone bis weit ins heutige Weinviertel ausgedehnt hatte. Es war daher naheliegend, den architektonisch interessanten und gut dokumentierten Befund aus Pohansko als Vorbild für unser Modell heranzuziehen. Die Kirche des 9. Jahrhunderts steht stellvertretend für die politischen und religiösen Umwälzungen des Frühmittelalters, die das moderne Europa maßgeblich geformt haben.“
Die Kirche wurde während des 9. Jahrhunderts n. Chr. errichtet und war bis ins 10. Jahrhundert in Verwendung. Die sehr interessante Konstruktion aus tragenden Holzpfosten und Steinmauern sollte aus der Ferne wohl den Eindruck eines reinen Steinbaus erwecken. Die Wände waren mit Lehm verputzt und wohl, wie damals üblich, mit farbiger Wandmalerei verziert. In der hufeisenförmigen Apsis war vermutlich ein Holzaltar aufgestellt.
Anfang Juli feierte das Museum die Dachgleiche. Seither wurde das Steinfundament gesetzt, die 60 cm dicken Wände hochgezogen und Fenster und Türe eingesetzt , die Dacheindeckung erfolgte mit getrocknetem Schilfrohr.
Unter Anleitung von Archäologen und Kirchenbaumeister Wolfgang Lobisser konnten Interessierte die historischen Holzwerkzeuge, die für die Errichtung der Kirche verwendet wurden, ausprobieren.
Im Anschluss wurde zu Brot und Wein geladen.
Die offizielle Eröffnung der Kirche findet am 26. März 2022 statt. Bis dahin soll die Bemalung der Innenwände und die Ausstattung des Kircheninnenraums entstehen.
Die Finanzierung der Kirche erfolgte aus dem Programm INTERREG V-A Österreich-Tschechische Republik und wird vom Europäischen Fonds für Regionalentwicklung gefördert.
Du möchtest kommentieren?
Du möchtest zur Diskussion beitragen? Melde Dich an, um Kommentare zu verfassen.