Fluss-Serie
Nur selten: Angler an der Zaya

- Rotfedern leben im Schwarm in langsam fließenden und stehenden Gewässern mit weichem Grund und Wasserpflanzen.
- Foto: Hauer Naturfoto
- hochgeladen von Marina Kraft
Teil 7 unserer Fluss-Serie beleuchtet, ob der Leitfluss der Region auch für Fischer interessant ist.
BEZIRK. Angeln an der Zaya: Wir sind der Frage nachgegangen, ob Fischer ihre Rute an der Zaya auswerfen und was sie an der Angel haben könnten. Ist der Fluss ein optimaler Lebensraum für Fische? Welche Probleme für Fauna und Flora sind in den letzten Jahren am Leitfluss entstanden?
Kein Anglerparadies
Da die Zaya ein Fließgewässer mit wenig Wasserführung ist, wird sie kaum von Fischern angesteuert. "An der Zaya wird nicht aktiv gefischt. Sie ist in den letzten Jahrhunderten stark begradigt worden, was vor allem der Landwirtschaft und dem Hochwasserschutz diente, und ist ein sehr monotones Gewässer mit wenig Beschattung", erklärt Michael Schachel, Fischereisachverständiger vom Land Niederösterreich. Und in einem von Menschen geprägten Gewässer fühlen sich nur die wenigsten Tiere wohl. Außerdem kommen noch die vielen Schadstoffe aus der Landwirtschaft hinzu. "Die Fische können dadurch nicht gut gedeihen. Daher findet man in der Zaya eher anspruchslose Fische wie etwa den Gründling, das Rotauge oder die Rotfeder", so Schachel. Aktiv ausgesetzt werden keine Tiere. "Das macht in einem geraden Kanal keinen Sinn. Eher ganz am Ende, wenn die Zaya dann in die March fließt, gibt es eine größere Anzahl an Fischen." Da die Zaya als Landesgewässer zum Land Niederösterreich gehört, gibt es auch keinen aktiven Fischereiverband. Das Land will keine gewinnorientierte Fischerei betreiben, sondern ist in erster Linie an der Erhaltung der Flora und Fauna des Gewässers interessiert.
Lage im Weinviertel
"Besonders die kleinen Weinviertler Bäche (Schmida, Göllersbach, Rußbach-Oberlauf, Zaya) sind sehr stark von Umweltproblemen belastet: Wassermangel, fehlende Beschattung und hohe Temperaturen, Regulierung und Begradigung, Nährstoff- und Schadstoffeintrag aus landwirtschaftlichen Flächen: Die Fischerei spielt hier eine sehr untergeordnete Rolle, nur Kleinfischarten wie Schmerlen und Gründlinge oder sehr anspruchslose Arten wie das Aitel können sich hier halten", erklärt Stefan Winna, Geschäftsführer des Fischereirevierverbandes Weinviertel.


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