Sicherheit und Tourismus
Poysdorfer Tourismus überbrückt mit Milizsoldaten
POYSDORF. Mitte Mai begann die erste Teilmobilmachung der Bundesheer-Miliz seit Bestehen des 1955 wiederaufgestellten österreichischen Bundesheers. Einberufen wurden wegen der Coronakrise rund 2.300 Männer und Frauen, welche jene Grundwehrdiener ablösten, deren Präsenzdienst verlängert wurde und bis dahin im Covid19-Einsatz standen.
In Poysdorf sind drei Züge mit insgesamt rund 150 Mann stationiert, die zu einem Gutteil in den Hotels Neustifter und Rieder einquartiert sind, was den Beherbergern die Tourismus-Ausfälle teilweise kompensieren kann. Wie lange der Einsatz noch dauern wird, geplant war bis Ende Juli, ist noch nicht genau zu sagen. Es gibt jedoch Spekulationen, dass aufgrund der Corona-Lockerungen der Einsatz nur mehr bis Mitte Juni andauern könnte.
Dank an Poysdorf
Der NÖ Militärkommandant, Brigardier Martin Jawurek, bedankte sich bei Bürgermeister Thomas Grießl für die herzliche Aufnahme der Milizsoldaten in der Weinstadt Poysdorf. „Das Entgegenkommen der gesamten Bevölkerung ist bemerkenswert“, weiß Jawurek zu berichten. Die Unterbringung der Soldaten, aufgeteilt auf die Gemeinden und nicht in Mannschaftsquartieren, minimiert die Ansteckungsgefahr und hat sich bestens bewährt. Zudem ist man durch die dezentrale Einquartierung immer nahe am Einsatzgebiet. In diesem Fall betrifft das die Außengrenzen der Bezirke Mistelbach und Gänserndorf. „Durch die Stationierung von drei Zügen mit ca. 150 Mann in Poysdorf ist diese Stadt damit Garnisonsstadt“, streicht der Militärkommandant mit einem Schmunzeln hervor.
„Für Poysdorf ist die Wertschöpfung durch die Unterbringung der Milizsoldaten sehr wichtig und für die Beherbergungsbetriebe zumindest eine Überbrückung bis wieder Touristinnen und Touristen hier übernachten werden“, stellt Bürgermeister Thomas Grießl fest.
Beförderung
Den Besuch in Poysdorf hat Brigardier Jawurek gleich genützt, um eine von Bundesministerin Klaudia Tanner ausgesprochene Beförderung zu überbringen. Der in Mistelbach wohnhafte Jürgen Schlesinger, er ist Abteilungsleiter im Amt für Rüstungs- und Wehrtechnik, wurde zum Oberstleutnant befördert und das Dekret wurde überreicht. Beförderungen während eines Einsatzes sind sehr selten der Fall. Alle Anwesenden gratulierten Schlesinger zu der Beförderung.
Seitens des Landes Niederösterreich drückte Landtagspräsident Karl Wilfing seinen Dank für den herausfordernden Einsatz aus und gratulierte dem frischgebackenen Oberstleutnant herzliche, den die Beförderung sichtlich mit Stolz erfülllte.
„Auf unser Bundesheer und die Miliz ist immer Verlass und sie haben den Spagat der Erledigung der Grenzsicherungs-Aufgaben einerseits und den gesundheitsbehördlichen Aufgaben andererseits bestens erledigt“, betont Präsident Wilfing, der sich bei Militärkommandant Jawurek stellvertretend für das gesamte Bundesheer für die Einsatzbereitschaft bedankte.
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